Verpackungsprüfung

Die Aufgabe einer jeden Verpackung ist es, ein Produkt auf dem Transportweg vom Versender bis zum Empfänger vor Beschädigungen zu schützen. Schäden entstehen in aller Regel durch äußere Beanspruchung: Über die gesamte Supply Chain wirken auf die Verpackung sowohl statische und dynamische Belastungen in Form von Stapeldruck, Stößen oder Vibrationen ein als auch zusätzliche, klimatische Belastungen durch wechselnde Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse während des Transports, des Umschlags und der Lagerung.

Neben der klassischen Schutzfunktion übernimmt die Verpackung zunehmend eine informierende Rolle: »Smart Packaging« beschreibt die digitale Transformation von der reinen Verpackung / dem Ladungsträger zum Informationsträger und schafft große Potenziale in Bezug auf die Datensammlung und -bereitstellung entlang der Supply Chain.

Unser Angebot:

Prüfung von Verpackungen

Verpackungen bzw. Verpackungssysteme müssen entlang der Transportkette vielfältigen statischen, dynamischen und klimatischen Belastungen standhalten. In unserem Verpackungslabor prüfen wir daher die Belastbarkeit Ihres Verpackungssystems während der Lagerung, des Transports und Umschlags. Hierbei ermitteln wir u.a. die

  • maximale Stauchdruckbelastbarkeit/Stapelhöhe Ihrer Verpackung (BCT-Wert)
  • Schutzeigenschaften Ihrer Verpackung bei Kipp-, Fall- oder horizontalen Stoßvorgängen
  • Widerstandsfähigkeit Ihres Verpackungssystems gegenüber Schwingungsbelastungen
  • Isolierleistung Ihrer Verpackung
  • Langzeitbelastbarkeit Ihrer Verpackung

Je nach Werkstoff können sich klimatische Belastungen (Temperatur oder Luftfeuchtigkeit) stark auf die Stabilität der Verpackung auswirken. Um das reale Transportklima zu berücksichtigen, ist es möglich, die Prüfobjekte im Vorfeld in einer unserer vier Klimakammern zu klimatisieren.
Durch unsere Prüfungen erhalten Sie die Sicherheit, dass Ihre Verpackung / Ihr Verpackungssystem für den bestimmungsgemäßen Versand geeignet ist bzw. erhalten Feedback, wo Optimierungspotenziale bestehen.

Prüfung von Ladungsträgern

Die Hauptaufgabe von Ladungsträgern besteht darin, mehrere gleiche oder gemischte Packgüter bzw. Packstücke lager-, distributions-, verwendungs- und verkaufsfähig zu machen. Damit dies wirtschaftlich erfolgen kann, muss der Ladungsträger an die Transport-, Umschlag- und Lagerbedingungen angepasst sein.

In unserem Labor haben wir langjährige Erfahrung in der Prüfung von Paletten aller Werkstoffe, Stahlgestellen und Kunststoffgroßladungsträgern. Ein Schwerpunkt unserer Labortätigkeiten ist z. B. das Prüfen von Paletten nach DIN ISO 8611. Zur Bewertung Ihrer Ladungsträger ermitteln bzw. vergleichen wir die

  • Tragfähigkeit und Durchbiegung bei der Hochregal- oder Bodenlagerung
  • Tragfähigkeit auf Staplergabeln
  • Stabilität beim Eckfall
  • maximale Belastbarkeit konstruktiver Verbindungen (z. B. zwischen Palettendeck und Bodengruppe)
  • maximale Belastbarkeit der Ladungsträgerklötze und -füße
  • Reibbeiwerte
  • Dauerbelastbarkeit, auch unter klimatischem Einfluss

Hersteller erhalten somit einen Nachweis über die Leistungsfähigkeit ihrer Ladungsträger. Anwender vermeiden Anlagenstillstände, Kundenreklamationen sowie den Einsatz überdimensionierter und somit kostenintensiver Ladungsträger.

Prüfung von Ladeeinheiten - Transportsimulation

Eine stabile Ladeeinheit ergibt sich aus der richtigen Dimensionierung von Verpackung, Ladungsträger und Ladeeinheitensicherung. Die Eigenstabilität der Ladeeinheit beeinflusst den Aufwand der Ladeeinheitensicherung stark. Dementsprechend ist für jeden Ladeeinheitentyp eine andere Ladeeinheitensicherungsart (Umreifen, Wickel- oder Haubenstretchen, Schrumpfen) und ggfs. der Einsatz von Hilfsmitteln (Zwischenlagen, Kantenschützer, usw.) optimal und notwendig. Die Stabilität jeder Sicherungsart hängt von einer Vielzahl an Parametern ab. Um Schäden an Produkt, Mensch und Image zu vermeiden, ist es sinnvoll die in der Distributionskette auftretenden Belastungen vorab in unserem Labor nachzustellen.

Hierfür simulieren wir auf unseren Anlagen realitätsnah und reproduzierbar die klimatischen, Schwingungs- und Stoßbelastungen des jeweiligen Verkehrsträgers sowie den Umschlag mit Flurförderzeugen entsprechend Ihrer individuellen Transportkette. Als Ergebnis dieser Transportsimulation erhalten Sie Aufschluss über die technische Eignung Ihrer Ladeeinheit und eine Darstellung möglicher Optimierungspotenziale. Ergänzend ermitteln wir auf unserer Zug-Druck-Prüfmaschine die Reibbeiwerte rutschhemmender Materialien auf Basis der VDI 2700.

Die bisher weitgehend analoge Welt der Verpackung verschwimmt zunehmend mit der digitalen Welt der Daten. Die Nachfrage nach rückverfolgbaren und digital sichtbaren Ladungsträgern (digitaler Zwilling) sowie intelligenten Verpackungen steigt und entspricht damit den verstärkten Forderungen nach Transparenz und echtzeitnahen Informationen über Ort, Zustand und Verfügbarkeit von Waren.

Aufgrund von Datenengpässen sind viele verpackungsbezogene Prozesse heute noch undurchsichtig. Das Verpackungslabor des Fraunhofer IML macht es sich zur Aufgabe diese Lücke zu schließen und über die Grenzen des Labors hinaus Prüfungen bei Kunden durchzuführen. Mithilfe von Smart-Packaging-Sensoren sowie videobasierter Dokumentation analysieren wir Ihren intra- und extralogistischen Materialfluss u. a. hinsichtlich

  • mechanischer Belastungen (Stöße, Schwingungen, etc.)
  • klimatischer Belastungen (Temperaturen, Luftfeuchte etc.)
  • der Identifizierung, Lokalisierung und Kommunikation/Datenübertragung

und stehen Ihnen in allen Belangen beratend zur Seite. Mitglieder einer Lieferkette erhalten dadurch die Möglichkeit die Schwächen ihres Material- und Informationsflusses gezielt aufzudecken und zu beheben. Weiterhin können genutzte Verpackungen verbessert, angepasst und zukünftig schonender behandelt werden. 

Das Verpackungslabor im IML

Hier sehen Sie einen kleinen Rundgang durch unser Verpackungslabor.

Weiterführende Information

Erfahren sie mehr über unser Verpackungslabor...