ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten

Blockchain für entwaldungsfreie Kaffee-Lieferketten

© ForestGuard

Der Bedarf an Informationen wächst stetig. Die Umsetzung der Anti-Entwaldungsverordnung sowie den Status quo im Zeitverlauf angemessen zu berichten und eventuelle Handlungsempfehlungen abzuleiten, erfordern ein Vielfaches an Informationen von Unternehmen und deren Lieferketten. Diese Informationen stehen heute jedoch entweder gar nicht oder nicht in ausreichender Quantität, Qualität, Verlässlichkeit, Manipulationssicherheit oder Handhabbarkeit zur Verfügung.

Ziel des Projekts ForestGuard ist ein anwendungsorientierter Umsetzungsvorschlag zum Nachweis entwaldungsfreier Lieferketten. Informationen von unterschiedlichen Stakeholdern und aus verschiedenen Quellen entlang von Lieferketten werden unter Wahrung der Datensouveränität strukturiert zusammengeführt, um durch die Verbindung verschiedener Technologien, wie Distributed-Ledger-Technologie, digitale Transparenz und Effizienz zu schaffen. Konkret entsteht ein skalierbarer, Open Source-Lösungansatz am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette. Im Rahmen einer Pilotierung wird validiert wie dieser Lösungsansatz die verschiedenen Stakeholder der Lieferkette bei der Einhaltung der EU Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) unterstützt.

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Grafik des Projektes ForestGuard Soll-Process
© Fraunhofer IML

Nutzer können über das ForestGuard System Informationen zur Lieferkette fälschungssicher abspeichern und Dritten bereitstellen. Dazu zählen bspw. Warenbeschreibungen, Geodaten der relevanten Anbauflächen inklusive Eigentumsnachweisen sowie wichtige Nachweise über Entwaldungsfreiheit dieser Flächen. 

Diese Informationen können dann beim Einbringen von Erzeugnissen in den Europäischen Markt etwa von Importeuren für Sorgfaltserklärungen an das EU-Informationssystem verwendet werden. Gleichzeitig befähigt die Datengrundlage in ForestGuard dazu, diverse Funktionen entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette anzubieten, die das Erfüllen der Nachweispflicht erleichtern. Dazu zählen bspw. die Prozessverfolgung sowie das entsprechende Nachverfolgen von Chargen und deren etwaige Aufteilung oder Vermischung mit anderen Chargen. 

Ernten integrierter Anbauflächen können von den oft kleinbäuerlichen Produzenten ebenfalls besser gemanagt werden, da das System eine lückenlose Buchführung über Flächen und Erträge erlaubt.

Die so abgesicherten Informationen sowie darauf aufbauende Dienstleistungen von ForestGuard schaffen eine Grundlage für die Risikobewertung, -minderung und Berichterstattung, zu der Unternehmen in der EU künftig verpflichtet sind.

Überblick

ForestGuard

Laufzeit: 01.11.23 bis 31.01.25

Zielland: Peru

Themengebiet: Querschnittstechnologien

Förderschwerpunkt: Durchführbarkeitsstudie, Pilot- und Modellvorhaben

 

 

Aktuelles

Aktuelles

Zeit Wissen Kongress 24

Max Austerjot am sprechen auf dem Kongress Zeit Wissen
© Phil Dera
Bühne mit der Frage im Hintergrund Wie können wir schneller Klima- und Umweltschutzmaßnahmen umsetzten auf  dem Kongress Zeit Wissen 2024
© Phil Dera
Zuhörer auf dem Kongress Zeit Wissen
© Phil Dera

Seit 2013 stellt der ZEIT WISSEN Kongress – Mut zur Nachhaltigkeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit besonders langanhaltendem Engagement oder einem Durchbruch in der Wissensvermittlung – engagierte, etablierte Unternehmen oder Initiativen mit konsequenter Nachhaltigkeitsorientierung – junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit innovativen, skalierbaren Geschäftsmodellen, in deren Kern das Thema Nachhaltigkeit fest verankert ist – Akteurinnen und Akteure, die sich beispielhaft um die Veränderung unserer Gesellschaft verdient gemacht haben, in den Mittelpunkt.

Dr. Maximilian Austerjost war in diesem Jahr eingeladen, an einer Podiumsdiskussion zum Thema »Wie können wir Klima- und Umweltschutzmaßnahmen schneller umsetzen« teilzunehmen.

Dort stellte er das Projekt ForestGuard vor, um zu zeigen, dass technologische Innovationen wie Blockchain und AI einen großen Beitrag zu nachhaltigen Lieferketten leisten können. Die schnelle Umsetzung, das Testen und das Einholen von Feedback von Stakeholdern, wie es im Projekt praktiziert wird, erhöht die Geschwindigkeit und die Erfolgswahrscheinlichkeit von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen.

ForestGuard auf der Jahrestagung der Exportinitiative Umweltschutz

Gruppenbild mehrerer Personen bei der Veranstaltung EXI-Jahrestagung
© ZUG - Toni Kretschmer
Roman Koller spricht bei der Veranstaltung Exportinitiative Umweltschutz
© ZUG - Toni Kretschmer
Plakat der Exportinitiative Umweltschutz GreenTech Made in Germany
© ZUG - Toni Kretschmer

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) lud Anfang September zur Jahrestagung 2024 der Exportinitiative Umweltschutz ein - rund 100 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt.

Am 5. und 6. September fand die Jahrestagung der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) in den Räumen der Projektträgerin ZUG gGmbH in Berlin statt. Vertreterinnen und Vertreter der GreenTech-Branche, aus Foschungs- und Bildungseinrichtungen von NGOs, aus angrenzenden Ministerien und von Partnerorganisationen besuchten die zweitägige Veranstaltung und nutzen die Gelegenheit zum Erfahrungs- und Wissenstransfer.

Für das Fraunhofer IML war Roman Koller, Leiter des Projekts ForestGuard, vor Ort und konnte in mehreren Impulsvorträgen und im Austausch mit den Teilnehmern die Chancen der Kombination von Open Source Software, Green Tech und Transparenz in Lieferketten diskutieren und über das Projekt ForestGuard informieren. Neben technischen Innovationen ging es auch um praktische Herausforderungen, etwa bei der Anschlussfinanzierung von Projekten um einen Praxistransfer zu ermöglichen.

ForestGuard vor Ort – Für den European Green Deal auf den Kaffeeplantagen in Peru

Gruppenfoto mit den Kaffeebauern in Peru
© Fraunhofer IML
Gruppenfoto mit denKaffebauern und die  Kaffeebohnen werden präsentiert
© Fraunhofer IML
Projekt ForestGuard- Entwaldungsfreie Lieferketten, Landschaftsfoto der Kaffeeplantagen in Peru
© Fraunhofer IML

Im Rahmen des vom Bundesumweltministerium (BMUV) geförderten Projektes »ForestGuard« machte sich ein wissenschaftliches Team des Fraunhofer IML Mitte Juli auf den Weg nach Pichanaki in der Region Junín, im Peruanischen Regenwald.

Ziel war es, Wege und Möglichkeiten für die Nachweisführung von entwaldungsfreien (Agrar-)Lieferketten am Beispiel Kaffee zu untersuchen. Entwaldungsfreie Lieferketten werden für Hersteller und Händler von diversen Agrar-Produkten, darunter Kaffee, bei Im- & Export, sowie Bereitstellung auf dem EU-Markt ab 30. Dezember 2024 verpflichtend. Wie die Umsetzung dieser EU-Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) konkret erfolgen soll und unterstützt werden kann, soll das Fraunhofer IML untersuchen.

Das Team begleitete hierfür vor Ort die gesamte Prozesskette, von Kaffeeanbau und Ernte auf den lokalen Kaffee-Plantagen, über Nassaufbereitung, Trocknung und Qualitätskontrolle, bis hin zu Verpackung und Versandvorbereitung für die Verschiffung nach Europa. Dabei wurden erste Lösungsansätze und Konzepte validiert und zudem viele Erkenntnisse aus dem Alltag der Kaffeebauern aufgenommen, welche direkt in die weitere Entwicklung einfließen. Um die Eindrücke aus erster Hand zu gewinnen und die Abläufe zu durchdringen konnten die Mitarbeiter des Instituts zudem bei der Kaffeeernte sowie bei Aufforstungsmaßnahmen mitwirken.

Im Rahmen von zusätzlichen Infoveranstaltungen wurde die EUDR und das Projekt ForestGuard vorgestellt. Durch eine Reihe von Interviews mit Kaffeebauern und Mitarbeitern der lokalen Kaffeekooperative, die den qualitativ hochwertigen, von Hand geernteten Kaffee von über 600 Bauern aus der Region bündelt, wurden tiefe Einblicke in die Abläufe und die Auswirkungen der EUDR auf die kleinbäuerlichen Produzenten im Ursprungsland gewonnen.

Die Forschungsreise hat deutlich gemacht, dass für die erfolgreiche, ehrliche und faire Umsetzung derartiger Verordnungen aus Europa heraus, konkrete Unterstützung und ein realistischer Blick auf die konkreten Bedingungen vor Ort notwendig sind. Für das Institut sowie das Projektteam ist dies Ansporn und Verpflichtung zugleich ForestGuard erfolgreich umzusetzen.

 

 

Zweites Konsortialtreffen des Projektes »ForestGuard«

Gruppenfoto Konsortialtreffen des Forschungsprojekts ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten bei Schirmer Kaffee GmbH, Dortmund, zur Umsetzung der EU Anti-Entwaldungsverordnung mit Blockchaintechnologie.
© Fraunhofer IML
Rundgang Konsortialtreffen des Forschungsprojekts ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten bei Schirmer Kaffee GmbH, Dortmund, zur Umsetzung der EU Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) mit Blockchaintechnologie.
© Fraunhofer IML
Präsentation Projekttreffen ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten am 17.05.2024 in Dortmund
© Fraunhofer IML

Das Forschungsprojekt »ForestGuard« , das sich der Herausforderung stellt, die von der Europäischen Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) geforderten Standards für Transparenz und Sicherheit von entwaldungsfreien Produkten mittels Blockchaintechnologie zu implementieren, hat erfolgreich seine erste Phase abgeschlossen.

Am 17.05.2024 fand das Konsortialtreffen in den Räumlichkeiten der Schirmer Kaffee GmbH in Dortmund statt. Hier wurden die Ergebnisse der ersten Projektphase präsentiert, welche die Erhebung der Anforderungen und die Ausarbeitung technischer Konzepte umfasste. Die Präsentationen wurden durch wertvolle Informationen, Anregungen und Einblicke der anwesenden Projektpartner bereichert.

Zu den Teilnehmenden gehörten namhafte Persönlichkeiten aus Industrie und Forschung, darunter Herr Markus Zombek, Geschäftsführer der Schirmer Kaffee GmbH, Frau Nilgün Parker vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV), Herr Dr. Matthias Polak von Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Herr Dr. Klaus Wirbel und Herr Dirk Heim von der REWE Group, Frau Katrin Töpfer von der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) und Univ.-Prof. Dr. habil. Dr. h. c. Michael Henke.

Die Bedeutung entwaldungsfreier Produkte im Kontext der Nachhaltigkeit wurde durch die konstruktiven Diskussionen und das Engagement der Projektpartner deutlich unterstrichen. Ein besonderes Highlight des Treffens war die Führung durch die Produktionsanlagen von Schirmer Kaffee, die den Gästen einen praktischen Einblick in die Verarbeitung von Kaffee gewährte.

Im weiteren Verlauf des Projekts ist ein Besuch bei Kaffeebauern in Peru geplant, die ebenfalls von der EUDR betroffen sind. Zudem wird angestrebt, die im Rahmen von »ForestGuard«  entwickelten Softwarekomponenten als Open Source-Lösung bereitzustellen, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen einen leichteren Zugang zu den Werkzeugen für die Einhaltung der EUDR zu ermöglichen.

ForestGuard

Gruppenfoto vom 29. Januar 2024, dem ersten Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten am Fraunhofer IML in Dortmund
© Fraunhofer IML
Vortrag vom 29. Januar 2024, dem ersten Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten am Fraunhofer IML in Dortmund
© Fraunhofer IML
Vortrag Konferenzraum vom 29. Januar 2024, dem ersten Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts ForestGuard - Entwaldungsfreie Lieferketten am Fraunhofer IML in Dortmund
© Fraunhofer IML

Am 29. Januar 2024 fand das erste Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekts »ForestGuard« am Fraunhofer IML in Dortmund statt.

»ForestGuard« hat zum Ziel, direkt betroffene Unternehmen in der EU, wie auch Stakeholder in Erzeugerländern bei der Einhaltung der Vorgaben der Anti-Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) zu unterstützen. Durch eine umfassende Integration von Daten über die gesamte Lieferkette – von der Plantage bis zum Handel – wird am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette Transparenz und Rückverfolgbarkeit wichtiger, EUDR-relevanter Informationen sichergestellt.

Die Implementierung der Blockchain-Technologie schafft einen »Single Point of Truth« (SPoT), der eine unveränderliche Integrität der Daten gewährleistet. Die Steuerung von Zugriffen ermöglicht dabei gezielte Einblicke für Unternehmen oder Behörden, während die Entscheidung für Open Source-Lösungen die Skalierbarkeit des Systems maßgeblich unterstützt.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des BMUV, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den Partnerunternehmen Rewe Group und Schirmer Kaffee GmbH konnten die Herausforderungen aus der EUDR näher beleuchtet und diskutiert werden. Ebenfalls wurden erste Zwischenergebnisse und der Fokus des Projektes erörtert. Neben dem Schwerpunkt auf der Übertragbarkeit auf andere EUDR-relevante Erzeugnisse wurde von den knapp 30 Teilnehmern insbesondere der Open Source-Charakter des »ForestGuard« -Lösungsansatzes als Gegenwicht zu kommerziellen Ansätzen betont.

Neben den positiv aufgenommenen Zwischenergebnissen wurden auch strategische Planungsschritte für die im Sommer bevorstehende Implementierungsphase diskutiert. Die Unterstützung durch das BMUV sowie die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Praxispartnern unterstreichen die Relevanz von »ForestGuard« im Kontext globaler Umweltveränderungen und des großen Handlungsdrucks für Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in Lieferketten, der sich unter anderem in der EUDR niederschlägt.

Eine Führung durch die Forschungshallen des Fraunhofer IML und des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen (FLW) der TU Dortmund rundete den produktiven Austausch am Nachmittag ab. Ein Nachfolgetreffen im Frühjahr ist bereits in Planung.

 

BMUV

Erfahren Sie mehr über das Projekt.

 

Präsentation

Präsentation zu bisherigen Projektergebnissen.

 

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