Digitale Unterstützung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften
Das Fraunhofer IML untersucht im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojektes »Digitaler Engel« die Einsatzmöglichkeiten digitaler Assistenten im Bereich der Pflege und entwickelt in Zusammenarbeit mit dem IfADo Strategien und Konzepte zur Verbesserung der Pflege sowohl für das Personal als auch die Patienten.
Ziel des Projektes ist es, die Pflegekräfte zum Beispiel mithilfe smarter Datenbrillen in ihrer anspruchsvollen alltäglichen Arbeit zu entlasten und vor allem bei der intensiven Interaktionsarbeit mit den Patienten zu unterstützen. Die Stärkung der Pflegekräfte durch geeignete Verhältnis- und Verhaltensprävention und die Erleichterung der Emotions- und Gefühlsarbeit führen zu einer Reduzierung der Beanspruchung der Pflegenden, was langfristig zu einer höheren Attraktivität der Pflegeberufe beitragen wird.
Im Projektverlauf erfolgt zunächst eine Bedarfsanalyse bei Pflegekräften des Pius Hospital Oldenburg hinsichtlich ihrer Belastung und Beanspruchung. In Fokusgruppen werden die Ergebnisse der Bedarfsanalyse an weiteren Krankenhäusern verifiziert und in die Gesamtanalyse integriert. Hieraus werden Interventionsmaßnahmen abgeleitet und entwickelt, die in Gesundheitszirkeln weiter erarbeitet und schließlich für den »Digitalen Engel«, der alle Dimensionen der Interaktionsarbeit abdeckt, aufbereitet werden.
Die Komplettlösung »Digitaler Engel« umfasst ein digitales Portal, das sogenannte Caring Environment, unterstützende tragbare Assistenzsysteme zur Datenaufnahme und –darstellung, und Wearables, wie zum Beispiel Biosensoren, welche akute Belastungssituationen der Pflegenden erkennen. Die Entwicklung erfolgt durch das Fraunhofer ISST in Zusammenarbeit mit dem Hersteller TeamViewer.
Der »Digitale Engel« wird allgemeingültig konzipiert, so dass eine Implementierung nach abgeschlossener Testphase auch in anderen Krankenhäusern erfolgen kann.