Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungsprojekts »AirCargo RailCenter« ist die Verlagerung der Luftfrachtverkehre von der Straße auf die Schiene. Der Einsatz einer innovativen Umschlagtechnik für komplette Lkw-Trailer soll helfen, diese Verlagerung nachhaltig und wirtschaftlich zu realisieren. Dieses Projekt bearbeitete das Fraunhofer IML zusammen mit den Projektpartnern Fraport AG, Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz, Panalpina, Lufthansa Cargo AG und DB Schenker Rail Deutschland.
In der ersten Phase des Projekts führte das Projektteam eine Bestandsaufnahme der Luftfrachtverkehre auf der Straße bezogen auf den Flughafen Frankfurt/Main durch. Das ermittelte Nachfragepotenzial zeigt, dass mit einem anforderungsgerechten Schienengüterverkehrskonzept Luftfracht per Bahn transportiert werden kann. Es kommt allerdings nur ein direkt verkehrender Zug in Frage, der zeitlich mit dem Straßentransport konkurrieren kann. Für den wirtschaftlichen und hinsichtlich der Frequenzen attraktiven Betrieb eines solchen Ganzzugs ist jedoch weitere Zuladung aus dem konventionellen Landverkehr nötig. Die bisher eingesetzten Lkw-Trailer sind überwiegend nicht kranbar und damit nicht im kombinierten Verkehr auf Bahnwagen verladbar. Eine umfangreiche Marktanalyse zum Umschlag nicht kranbarer Trailer von der Straße auf die Schiene zeigte, dass verschiedene neue Systeme aktuell kurz vor der Marktreife stehen oder sich gerade in prototypischer Erprobung befinden.
Für den Einsatz dieser innovativen Umschlagtechniken ermittelte das Projektteam die Betriebs- und Wirtschaftlichkeitsmerkmale detailliert. Nach Präsentation der Ergebnisse in einem Kreis ausgewählter Luftfracht- und Landverkehrsspeditionen konnte der Bedarf für das entwickelte Schienengütertransportkonzept nachgewiesen werden.
Die wichtigsten Vorteile des AirCargo RailCenters neben einer CO2-Reduzierung sind die wegfallenden Transportbeschränkungen an Sonn- und Feiertagen, die Befreiung von der Kfz-Steuer für die Zugmaschinen, der optimierte Einsatz von Zugmaschinen im Nahverkehr sowie das Wegfallen der Zugmaschinen im Hauptlauf.