Logistik auf der letzten Meile
Neues Mikrodepot für Dortmund
Ab Januar 2021 nimmt das neue Mikrodepot in Dortmund seinen Betrieb auf. In enger Zusammenarbeit unterstützen die agiplan GmbH und das Fraunhofer IML die Stadt Dortmund bei der Realisierung des temporären Mikrodepots am Dortmunder Ostwall. Mittelfristiges Ziel ist eine klimafreundlichere Zustellung durch KEP-Dienstleister im Dortmunder Stadtgebiet.
An dem Mikrodepot am Ostwall, ein von DOPARK GmbH im Auftrag der Stadt Dortmund errichteter Umschlagplatz für die klimafreundliche Zustellung von Kurier-, Express- und Paketdiensten in der Dortmunder City, beteiligen sich UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics. Mit dem gemeinsamen und damit flächensparenden Betrieb eines Mikrodepots durch verschiedene Dienstleister ist die Stadt Dortmund beispielgebend für kooperativen emissionsfreien Lieferverkehr auch in anderen Kommunen. Die Paketdienstleister haben sich in einem Beteiligungsprozess des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt für die gemeinsame Nutzung eines temporären Mikrodepots am Ostwall entschieden.
»Die Logistik auf der letzten Meile befindet sich in einem Spannungsfeld von wachsendem Sendungsaufkommen, steigendem Umweltbewusstsein und wirtschaftlichen Herausforderungen. Durch die Pilotierung und enge wissenschaftliche Begleitung von Mikrodepot-Konzepten wie diesem werden wir wichtige Erkenntnisse gewinnen. Gemeinsam mit unseren Partnern in Dortmund und in der Wirtschaft generell können wir so – auch über das Projekt hinaus – Beiträge für die stadtverträgliche Logistik leisten«, betont Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML und Leiter des Instituts für Transportlogistik der TU Dortmund.
Von Januar 2021 bis Februar 2022 liefern die Paketdienstleister UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics Transportgüter in wiederverwendete Übersee-Container des temporären Mikrodepots am Ostwall südlich der Agnes-Neuhaus-Straße und schlagen diese zur Feinverteilung in die City auf der so genannten letzten Meile auf klimafreundliche Verkehrsmittel wie Lastenräder um. Das Mikrodepot am Ostwall schafft so infrastrukturelle Voraussetzungen für einen klimafreundlichen Pakettransport u.a. mittels elektrisch unterstützter Lastenräder und anderer elektrischer Fahrzeugkonzepte. Die Lieferkette läuft in folgenden Schritten ab: Pakete werden aufgegeben und vom Paketshop mit einem Transporter in ein regionales Logistikzentrum gebracht. Dort werden sie in einen Lkw verladen und in das für Dortmund zuständige regionale Verteilzentrum geliefert. Ein Lieferwagen holt die Pakete dort ab und bringt sie zum Mikrodepot am Ostwall. Dort wird die Sendung auf ein klimafreundliches Transportmittel – beispielsweise ein Lastenrad – verladen und gelangt so innerhalb der Innenstadt emissionsfrei und stadtfreundlich zur Zieladresse.
»Das steigende Sendungsaufkommen insbesondere durch den Onlinehandel fordert unsere Städte immer stärker heraus. Mikrodepots stellen einen effektiven Ansatz dar, um eine leistungsfähige urbane Logistik auch zukünftig sicher zu stellen. In Dortmund wollen wir erproben, inwiefern durch Kooperationen der Logistikdienstleister nachhaltige Mehrwerte geschaffen werden. Die Stadt wird damit eine Leuchtturm-Funktion für weitere Kommunen einnehmen«, erklärt Dr. Christian Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter der agiplan GmbH, die die Konzeption beratend begleitete, das Betreiberkonzept entwickelt sowie entsprechende Immobilienstandorte und die passenden Akteure sucht.
Das Mikrodepot am Ostwall ist eine von 16 Maßnahmen des EU Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Als temporäre Einrichtung wird der Betrieb 14 Monate lang erprobt. Während dieser Zeit können Praxis- und Erfahrungswerte gesammelt und die dauerhafte Einrichtung eines Mikrodepots in einer Bestandsimmobilie vorbereitet werden. Parallel zum Betrieb des temporären Mikrodepots werden innerstädtische Immobilien auf ihre logistische Verwertbarkeit für ein dauerhaftes Mikrodepot untersucht.
Zur vollständigen Meldung der Stadt Dortmund: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=655321
Letzte Änderung: