»Zukunftskongress Logistik – 30. Dortmunder Gespräche«
Zukunft braucht Logistik
»Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.« (Willy Brandt) Dies gilt besonders für die Logistikbranche, denn Logistik ist die treibende Kraft in unserem Wirtschaftsleben. Daher standen neben Zukunftstreibern und technologischem Fortschritt, auch neue Kooperationsformen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit im Mittelpunkt des »Zukunftskongress Logistik – 30. Dortmunder Gespräche« am 11. und 12. September 2012 in den Dortmunder Westfalenhallen. Über 500 Teilnehmer und 16 Aussteller folgten der Einladung, konkrete Lösungsansätze sowie die Zukunftsthemen der Logistik zu diskutieren.
»Die Zukunft ist nicht bequem. Sie fordert uns – und sie erfordert eine kreative Auseinandersetzung und vertiefende Diskussionen«, begrüßte Dr. Christian Jacobi, Vorsitzender der Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH, die Teilnehmer des »Zukunftskongress Logistik – 30. Dortmunder Gespräche« und brachte damit den Charakter des traditionsreichen, ältesten Logistikkongresses auf den Punkt. Mit einer Rekordzahl von über 500 Besuchern trafen sich Wissenschaft und Praxis bereits zum 30. Mal in Dortmund, um sich über aktuelle Entwicklungen und Zukunftstrends der eigenen sowie anderer Branchen zu informieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ganz in der Tradition der Dortmunder Gespräche durfte wieder kontrovers über die unterschiedlichsten Zukunftsszenarien und Visionen diskutiert werden. Damit hat die Veranstaltung in der Vergangenheit Maßstäbe gesetzt und bereits frühzeitig zur Auseinandersetzung mit Zukunftsthemen wie der Verbindung von »IT und Logistik« (Motto der Dortmunder Gespräche 1986), der gemeinsame Betrachtung von »Umwelt, Logistik und Verkehr« (1992) oder dem »Internet der Dinge« (2004) angeregt. Mit der Erweiterung zum »Zukunftskongress Logistik« in Kooperation mit dem EffizienzCluster LogistikRuhr seit vergangenem Jahr, rückten die Zukunftsthemen der Logistik sowie unterschiedliche Branchenblickwinkel noch stärker in den Fokus der Veranstaltung. Auch die Internationalität des Kongresses ist dadurch nochmals gestiegen, sodass es in diesem Jahr erstmals eine Simultanübersetzung des ersten Kongresstages ins Englische gab.
Marktführer bleibt man nicht, man wird es immer wieder
Mit dem »ZukunftsPlenum« widmet sich der erste Kongresstag, unter Federführung des EffizienzCluster LogistikRuhr, den Zukunftstreibern »Technologie«, »Mensch« sowie »Umwelt und Ressourcen«. Hier wurden die Spannungsfelder moderner Gesellschaften mit den Visionen der Logistik verknüpft. Derzeit stehen wir mit dem »Internet der Dinge« vor der vierten industriellen Revolution. Diese verbessere unsere Lebensbedingungen und verändere unsere Gesellschaft nachhaltig, wie Prof. Dr. Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften e. V. (acatech), in seinem Vortrag eindrucksvoll verdeutlichte. Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML, stellte er auf dem Kongress das Positionspapier »Menschen und Güter bewegen. Integrative Entwicklung von Mobilität und Logistik für mehr Lebensqualität und Wohlstand« vor. Zentrales Ziel war es, die entscheidenden Weichenstellungen zu identifizieren, die Wirtschaft, Politik und Wissenschaftler aller Disziplinen dringend unternehmen müssen, um auch in Zukunft Mobilität und Individualität sicherzustellen und gleichzeitig Ressourcen zu sparen. Hier sind selbstverständlich auch Unternehmen der Logistikbranche in der Pflicht. »Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle erstmals das Ziel diskutiert, ein Prozent des Umsatzes der Logistikbranche in die Logistik-Forschung zu investieren. Nun haben wir mit Herrn Rodi und DB Schenker das erste Unternehmen, das sich klar hinter dieses Ziel stellt«, verkündete Prof. ten Hompel in seinem Auftaktvortrag. »Die Initialzündung ist gelungen. Jetzt werden weitere Unternehmen folgen, die erkennen, wie wichtig Forschung und Innovation für ihr Unternehmen und die Logistik in Deutschland sind.«
Zukunftstreiber im Fokus
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wird die Branche in allen Bereichen über den eigenen Tellerrand blicken müssen. So zeigte das Plenum Zukunftstreiber »Mensch« was die Logistik von den neuen Konsumenten lernen kann. Hier gingen Referenten wie Prof. Dr. Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), oder Zalando-Geschäftsführer David I. Schröder den Auswirkungen von Web 2.0 und wachsender Bürgerbeteiligung auf die Logistik auf den Grund. Über das Leben und Arbeiten in der Stadt der Zukunft diskutierten u. a. Prof. Dr. Gernot Spiegelberg, Leiter Elektromobilität der Siemens Corporate Technology, Benjamin Brüser, Geschäftsführer Emmas Enkel sowie Dr. Stephan Peters, Vorstand der Rhenus AG & Co. KG. Mithilfe von ressourcenschonenden Lieferkonzepten, sollen Ballungsräume auch zukünftig lebenswert gehalten werden. Warum Nachhaltigkeit zur Notwendigkeit wird, stand auch im Zentrum des Plenums »Umwelt und Ressourcen«, das der Frage nachging, wie und mittels welcher Technologien die Logistik ihren Beitrag zur Ressourcenschonung leisten kann.
Vorhandene Lösungen nutzen und ausbauen
Aufbauend auf den im Zukunftsplenum angesprochenen, drängenden Herausforderungen und Visionen zeigte das »Fraunhofer-Symposium Logistik« am zweiten Kongresstag, unter Leitung des Fraunhofer IML, was heute schon möglich ist. Um möglichst unterschiedliche Themenbereiche ansprechen zu können, wurde das Kongresskonzept hier von zwei auf sechs Parallelsequenzen erweitert. Diese boten als Workshops, Planspiele und Wissensforen in Gruppen zwischen 50 und 80 Teilnehmern noch mehr Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch sowie Anregungen für innovative logistische Lösungen. Die Sequenz »Verkehr und Transport« zeigte wie Logistik-Netzwerke Effizienz schaffen und sichere Transportketten auch in Zukunft gewährleistet werden können. Im Segment »Stadt der Zukunft« wurden die Zukunftsvisionen des Vortags aufgegriffen und um konkrete Lösungsansätze von Handelsunternehmen und KEP-Dienstleister ergänzt. Im Mittelpunkt des Moduls »Sensing Internet & Auto-ID« standen Bildverarbeitungssysteme zur Objekterkennung und Qualitätssicherung sowie intelligente Ladungsträger von morgen. Im Wissensforum »Logistik IT« berichteten Anwender und Anbieter über ihre Erfahrungen mit Cloud-Lösungen und „Logistics on Demand“. Darüber hinaus gaben die beiden Sequenzen »Krankenhauslogistik« sowie »Operational Excellence in der Prozessindustrie« Einblick in spezielle Arbeitsbereiche der Fraunhofer-Wissenschaftler.
Zukunft zum Ausprobieren in der Ausstellung
Zusätzlich bot die, mit 16 Ausstellern ausgebuchte, kongressbegleitende Ausstellung Gelegenheit sich aktiv zu beteiligen, zu diskutieren und sich neue Technologien auch live anzusehen.
Weitere Informationen und Presseunterlagen unter www.zukunftskongress-logistik.de
Letzte Änderung: