Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
In der Luftfahrt ist der Trend zu größeren Flugzeugen ungebrochen. Aktuell wird er durch den neuen Airbus A340-600 und den in Planung befindlichen Airbus A380 gesetzt. Internationale Flughäfen mit begrenzten Platzverhältnissen überprüfen derzeit, ob die bestehende Infrastruktur ausreichend ist, um auch diese neuen Flugzeuggrößen zukünftig sicher bedienen zu können.
Für die Fraport AG untersucht das Fraunhofer IML am Flughafen Frankfurt Main anhand umfangreicher Feldmessungen und statistischer Analysen den zu erwartenden Zusammenhang zwischen der Flugzeuggröße und der Rollgenauigkeit. Als Datengrundlage sind ausreichend repräsentative Messreihen erforderlich. Die Daten werden mit einem automatisierten Messaufbau aufgenommen, der mittels eines Laserscanners über einen festgelegten Rollwegabschnitt den Rollverlauf der Flugzeuge zweidimensional erfasst.
Ausgewertet werden die Häufigkeit und das Maß der Abweichungen des Rollkurses von der Mittel-/ Führungslinie des Rollweges. Ebenfalls aufgenommen und dokumentiert werden jeweils die Randbedingungen, wie beispielsweise Flugzeugtyp, Tageszeit, Witterungs- und Sichtverhältnisse, Rollgeschwindigkeit.
Die statistische Auswertung der ersten prototypischen Messungen erfolgte insbesondere im Hinblick auf Vergleiche und Trends in Abhängigkeit von den Flugzeuggrößenklassen gemäß ICAO. Nach der Varianzanalyse ist zu erwarten, dass die Rollkursabweichungen mit zunehmender Flugzeuggröße abnehmen.
In der ersten Projektphase standen die Anwendbarkeit der Messtechnik, die Zuverlässigkeit des Messaufbaus, die Effizienz der Datenermittlung und die Datenqualität im Vordergrund. In der nächsten Phase werden Messungen über längere Zeiträume sowie an verschiedenen Rollwegabschnitten durchgeführt und IT-gestützt ausgewertet, um auf Basis umfangreicherer Datengrundlagen die statistische Aussagefähigkeit zu verbessern.