Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff Circular Economy oft synonym mit Kreislaufwirtschaft verwendet bzw. entsprechend übersetzt. Die Kreislaufwirtschaft deckt aber in der Regel nur die Abfallentsorgung und das Recycling ab. Der Ansatz der Circular Economy geht darüber hinaus und verfolgt eine ganzheitliche, zirkuläre Wirtschaftsweise. Leitgedanke ist es, Rohstoffe weitgehend abfall- und emissionsfrei so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten. Dazu müssen ausgediente Produkte bzw. Materialien nach ihrer ursprünglichen Nutzung auf einer höchstmöglichen Wertschöpfungsstufe gehalten werden. Die Rückführung und Aufbereitung der Materialien ist eine Kernaufgabe der Logistik.
Die Beziehungen zwischen Produzenten und Zulieferern in (globalen) Wertschöpfungsnetzwerken fokussieren in einer Circular Economy nicht mehr primär auf die Produktionsprozesse und das Endprodukt, sondern werden aus dem Blickwinkel der Kreislaufführung geplant. Eine der größten Hürden für die Circular Economy ist daher die Organisation der Zusammenarbeit aller Akteure über verschiedene Wertschöpfungsstufen hinweg. Ein gemeinsames Verständnis für die Prozesse der Partner ist daher die Grundlage für eine gelingende Zusammenarbeit.
Zur Umsetzung einer zirkulären Wirtschaftsweise stehen – neben Ansätzen zum recyclinggerechten Produktdesign und neuen Geschäftsmodellen – angepasste Logistikkonzepte zur Koordinierung der Stoff- und Informationsflüsse auf der Forschungsagenda. Einzelne Forschungsprojekte widmen sich speziellen Anwendungs- bzw. Einsatzbereichen, etwa nachhaltigen Kunststoffwertschöpfungsketten oder ökologischen IoT-basierten Konzepten für Häfen.