Digitale Wageneingangskontrolle in Gleisanschlüssen
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Der Smart Waggon Inspector (SWIn) ist eine Software, welche dem Verwendungszweck dient, die Wageneingangsprüfung in Gleisanschlüssen zu vereinfachen und zu digitalisieren. Die Nummer eines ISO-Containers gemäß der Norm ISO 6346 und die UIC-Nummer des Wagens, auf dem der Container in einem Güterzug steht, wird mithilfe von OCR-Technologie ausgelesen und gespeichert. Die Voraussetzungen zur Verwendung sind gering, da ein Webbrowser auf einem handelsüblichen Smartphone oder Tablet verwendet werden kann.
Die Software vereinfacht den Job der prüfenden Person, da keine handschriftliche Dokumentation der Ergebnisse notwendig ist und die erkannten Nummern automatisch gespeichert werden. Da es sich bei der Software nicht um eine ortsfeste Einrichtung handelt, ist es auch bei Nutzung von SWIn weiterhin notwendig, den Zug abzulaufen und jeden Wagen zu prüfen. Dies stellt jedoch sicher, dass auch bei der digitalen Wageneingangskontrolle eine Prüfung der Wagen und Lademittel auf offensichtliche Mängel stattfinden kann.
Mithilfe der Software kann ein Zug während der Prüfung in Gänze erfasst werden und im System virtuell repräsentiert werden. Dies wird graphisch in der Benutzeroberfläche durch einzelne Wagensymbole repräsentiert. Es kann jederzeit kontrolliert werden, welche Wagen und Container bereits erfasst und gespeichert worden sind. Bei einer Abweichung der automatisch erkannten Wagen- oder Containernummern kann eine manuelle Korrektur vorgenommen werden.
SWIn besteht aus einem Frontend (die Benutzeroberfläche), welches wie beschrieben über jeden gängigen Webbrowser aufgerufen werden kann, und einem Backend (die Datenbank), welches auf Windows- und Linux-Systemen ausgeführt werden kann. Daten werden hierbei jederzeit nur zwischen dem mobilen Gerät und dem eingerichteten Backend übertragen. Für das Hosting des Backend sind zwei verschiedene Konfigurationen möglich:
- Hosting on-premise: Das Backend wird vor Ort installiert oder in bereits bestehende Systeme eingebettet. Durch diesen Ansatz verlassen die Daten die eigene IT-Infrastruktur nicht.
- Zentrales Hosting: Es wird eine zentral gehostete Datenbank beim Fraunhofer IML verwendet. Hierbei werden die Daten an das Fraunhofer IML übertragen, die Konfiguration der Systeme vor Ort entfällt. Dies vereinfacht die Installation und Wartung. Die Übertragung der Daten erfolgt über eine sichere Verschlüsselung.
Beide Konfigurationen erlauben durch den Verzicht auf Drittsysteme eine ständige Kontrolle über den Fluss der Daten. Die offene Architektur der Software ermöglicht es jedoch, gespeicherte Daten bei Bedarf mit Drittsoftware auszutauschen und in kundeneigene Dispositions- oder Abrechnungsprogramme zu übertragen. Bei Bedarf ist eine Individualisierung der Software möglich, um ein Corporate Design widerzuspiegeln.
Die physikalische Übertragung der Daten vom Front- zum Backend ist über WLAN oder ein mobiles Netzwerk (4G, 5G) möglich. In den meisten Fällen bietet sich ein mobiles Netzwerk an, da die Reichweite eines WLAN-Netzes begrenzt ist. Auch hierbei sind verschiedene Konfigurationen möglich. Das mobile Gerät kann per VPN mit der bestehenden Infrastruktur verbunden werden, oder es wird eine abgesicherte Schnittstelle (API) zur Verfügung gestellt.
Bei Interesse, Fragen zu den vielseitigen Installationsmöglichkeiten oder denkbaren Anwendungsszenarien wenden Sie sich gerne an die angegebenen Kontaktinformationen.