ForestGuard

Blockchain für entwaldungsfreie Kaffee-Lieferketten

© ForestGuard

Der Bedarf an Informationen wächst stetig. Die Umsetzung der Anti-Entwaldungsverordnung sowie den Status quo im Zeitverlauf angemessen zu berichten und eventuelle Handlungs-empfehlungen abzuleiten, erfordern ein Vielfaches an Informationen von Unternehmen und deren Lieferketten. Diese Informationen stehen heute jedoch entweder gar nicht oder nicht in ausreichender Quantität, Qualität, Verlässlichkeit, Manipulationssicherheit oder Handhabbarkeit zur Verfügung.

Ziel des Projekts ForestGuard ist ein anwendungsorientierter Umsetzungsvorschlag zum Nachweis entwaldungsfreier Lieferketten. Informationen von unterschiedlichen Stakeholdern und aus verschiedenen Quellen entlang von Lieferketten werden unter Wahrung der Datensouveränität strukturiert zusammengeführt, um durch die Verbindung verschiedener Technologien, wie Distributed-Ledger-Technologie, digitale Transparenz und Effizienz zu schaffen. Konkret entsteht ein skalierbarer, Open Source-Lösungansatz am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette. Im Rahmen einer Pilotierung wird validiert wie dieser Lösungsansatz die verschiedenen Stakeholder der Lieferkette bei der Einhaltung der EU Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) unterstützt.

Überblick

ForestGuard

Laufzeit: 01.11.23 bis 31.01.25

Zielland: Peru

Themengebiet: Querschnittstechnologien

Förderschwerpunkt: Durchführbarkeitsstudie, Pilot- und Modellvorhaben

 

 

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Zweites Konsortialtreffen des Projektes »ForestGuard«

© Fraunhofer IML
© Fraunhofer IML

Das Forschungsprojekt »ForestGuard« , das sich der Herausforderung stellt, die von der Europäischen Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) geforderten Standards für Transparenz und Sicherheit von entwaldungsfreien Produkten mittels Blockchaintechnologie zu implementieren, hat erfolgreich seine erste Phase abgeschlossen.

Am 17.05.2024 fand das Konsortialtreffen in den Räumlichkeiten der Schirmer Kaffee GmbH in Dortmund statt. Hier wurden die Ergebnisse der ersten Projektphase präsentiert, welche die Erhebung der Anforderungen und die Ausarbeitung technischer Konzepte umfasste. Die Präsentationen wurden durch wertvolle Informationen, Anregungen und Einblicke der anwesenden Projektpartner bereichert.

Zu den Teilnehmenden gehörten namhafte Persönlichkeiten aus Industrie und Forschung, darunter Herr Markus Zombek, Geschäftsführer der Schirmer Kaffee GmbH, Frau Nilgün Parker vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV), Herr Dr. Matthias Polak von Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Herr Dr. Klaus Wirbel und Herr Dirk Heim von der REWE Group, Frau Katrin Töpfer von der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) und Univ.-Prof. Dr. habil. Dr. h. c. Michael Henke.

Die Bedeutung entwaldungsfreier Produkte im Kontext der Nachhaltigkeit wurde durch die konstruktiven Diskussionen und das Engagement der Projektpartner deutlich unterstrichen. Ein besonderes Highlight des Treffens war die Führung durch die Produktionsanlagen von Schirmer Kaffee, die den Gästen einen praktischen Einblick in die Verarbeitung von Kaffee gewährte.

Im weiteren Verlauf des Projekts ist ein Besuch bei Kaffeebauern in Peru geplant, die ebenfalls von der EUDR betroffen sind. Zudem wird angestrebt, die im Rahmen von »ForestGuard«  entwickelten Softwarekomponenten als Open Source-Lösung bereitzustellen, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen einen leichteren Zugang zu den Werkzeugen für die Einhaltung der EUDR zu ermöglichen.

ForestGuard

© Fraunhofer IML
© Fraunhofer IML

Am 29. Januar 2024 fand das erste Projekttreffen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekts »ForestGuard« am Fraunhofer IML in Dortmund statt.

»ForestGuard« hat zum Ziel, direkt betroffene Unternehmen in der EU, wie auch Stakeholder in Erzeugerländern bei der Einhaltung der Vorgaben der Anti-Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) zu unterstützen. Durch eine umfassende Integration von Daten über die gesamte Lieferkette – von der Plantage bis zum Handel – wird am Beispiel einer Kaffee-Lieferkette Transparenz und Rückverfolgbarkeit wichtiger, EUDR-relevanter Informationen sichergestellt.

Die Implementierung der Blockchain-Technologie schafft einen »Single Point of Truth« (SPoT), der eine unveränderliche Integrität der Daten gewährleistet. Die Steuerung von Zugriffen ermöglicht dabei gezielte Einblicke für Unternehmen oder Behörden, während die Entscheidung für Open Source-Lösungen die Skalierbarkeit des Systems maßgeblich unterstützt.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des BMUV, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den Partnerunternehmen Rewe Group und Schirmer Kaffee GmbH konnten die Herausforderungen aus der EUDR näher beleuchtet und diskutiert werden. Ebenfalls wurden erste Zwischenergebnisse und der Fokus des Projektes erörtert. Neben dem Schwerpunkt auf der Übertragbarkeit auf andere EUDR-relevante Erzeugnisse wurde von den knapp 30 Teilnehmern insbesondere der Open Source-Charakter des »ForestGuard« -Lösungsansatzes als Gegenwicht zu kommerziellen Ansätzen betont.

Neben den positiv aufgenommenen Zwischenergebnissen wurden auch strategische Planungsschritte für die im Sommer bevorstehende Implementierungsphase diskutiert. Die Unterstützung durch das BMUV sowie die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Praxispartnern unterstreichen die Relevanz von »ForestGuard« im Kontext globaler Umweltveränderungen und des großen Handlungsdrucks für Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in Lieferketten, der sich unter anderem in der EUDR niederschlägt.

Eine Führung durch die Forschungshallen des Fraunhofer IML und des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen (FLW) der TU Dortmund rundete den produktiven Austausch am Nachmittag ab. Ein Nachfolgetreffen im Frühjahr ist bereits in Planung.