Konzeptstudie zur Steigerung der Flächeneffizienz in der Kommissionierung
Ausgangssituation und Projektziel
Für die Bereitstellung in der Montage der Automobilproduktion bei AUDI werden Teile kommissioniert und sequenzgenau in Behältern oder auf Wagen mit Gefachen an der Montagelinie bereitgestellt. Die Bereitstellung für die Kommissionierung erfolgt vielfach in Großladungsträgern, aus denen manuell kommissioniert wird. Das Artikelspektrum ist in Bezug auf Größe, Form und Variantenvielfalt je Bauteil sehr heterogen.
Diese Bereitstellung ist flächenintensiv, weshalb das Fraunhofer IML von AUDI mit einer Konzeptstudie zur Steigerung der Flächeneffizienz beauftragt wurde. Primäres Ziel war der Nachweis, dass die Kommissionierung des für AUDI typischen Artikelspektrums für die sequenzgenaue Belieferung der Endmontage mittels einer dynamischen Bereitstellung nach dem Prinzip Ware-zur-Person bei gleichzeitiger Steigerung der Flächeneffizienz erfolgen kann.
Strukturierte Vorgehensweise
Das Fraunhofer IML hat im Rahmen der Konzeptstudie in einem dreistufen Verfahren mögliche Lösungsalternativen identifiziert und bewertet. Dafür wurde unter Berücksichtigung der anwendungsspezifischen Anforderungen zunächst auf einem hohen Abstraktionsgrad ein generischer Lösungsansatz erstellt, der die möglichen Anordnungsvarianten identifiziert und analysiert. Ausgehend von verschiedenen zwei- und dreidimensionalen räumlichen Anordnungsvarianten wurden durch die gezielte Kombination mit weiteren Prozessdimensionen bereits genauer spezifizierte Prozessvarianten ausgearbeitet. Anschließend hat das Fraunhofer IML diese Prozess- und Strukturvarianten um Technologiealternativen zu Gesamtlösungsvarianten konkretisiert.
Vor dem Hintergrund der angestrebten Zielparameter Leistung, Flexibilität, Prozesssicherheit und Flächenbedarf wurden die Gesamtlösungsvarianten abschließend systematisch bewertet und gegenüber der aktuellen Lösung eingeordnet.
Status zum Projektabschluss
Als Projektergebnis konnte für die beschriebene Aufgabenstellung ein umfassender Lösungsraum aufgestellt und anhand spezifischer Bewertungskriterien auf drei besonders vorteilhafte Gesamtlösungsvarianten verdichtet werden. Empfohlen wurde insbesondere eine weitere Betrachtung der Variante, bei der Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) die Bereitstelleinheiten wie Großladungsträger unterfahren und diese anschließend zu den Pickstationen transportieren.
Nutzung der Projektergebnisse durch den Projektpartner
Das Projektergebnis war für AUDI die Basis für die Weiterentwicklung der automatisierten Bereitstellung mit FTF. So wurde mit dem Projekt „Supermarkt 2.0“ mittlerweile eine Bereitstellung nach dem Prinzip Ware-zur-Person im Produktivbetrieb umgesetzt. Perspektivisch können so nach Angaben von AUDI bis zu 25% Fläche eingespart werden.