Verkehrsplanung und Transportlösungen

SALT – Simulation Automatisierter LKW in Terminals

© Frischer Film

Automatisiertes Fahren in der Logistik stellt seit Jahren ein viel diskutiertes Thema dar. Insbesondere der Hafenlogistik kommt durch abgrenzbare Betriebsareale, Prozesskomplexität und der immanenten Homogenität der Verkehrsstrukturen eine Pionierrolle bei der Erforschung zu. Da verkehrliche und prozessuale Potentiale in ihrer Wechselbeziehung nur gering untersucht sind, initiierte das Fraunhofer CML und IML eine interne Studie. Kernfrage hierbei ist, inwiefern hoch- und vollautomatisierte LKW den Hafen- und Terminalbetrieb beeinflussen.

Zu diesem Zweck wurde eine mikroskopische Verkehrssimulation für einen Referenzhafen erstellt, mit welcher sowohl unterschiedliche Ausprägungen der Automatisierung als auch verschiedene Ausprägungen dessen Durchdringung untersucht werden könnten. Schlussendlich wurden acht Szenarien analysiert, in denen beide Faktoren inkrementell erhöht wurden – von einem kompletten manuellen Betrieb bis hin zur Vollautomatisierung.

Als Ergebnisse kann festgehalten werden, dass automatisiertes Fahren in Hafenarealen hohes Potential mit sich bringt. Zwar fallen die Mehrwerte im verkehrlichen Umfeld eher gering aus (ohne durchgängige Car-to-Anything (kurz C2X) Kommunikation und Synchronisation der Verkehrsteilnehmer), die prozessualen Aspekte haben jedoch einen großen Einfluss. Am Beispiel des Referenzhafens konnte eine Durchlaufszeitoptimierung von bis zu 30 % festgestellt werden. Diese Effizienzsteigerung kann das Wertschöpfungsniveau von Transportunternehmen und Hafenbetreiber signifikant erhöhen. Dies ist lediglich durch eine ganzheitliche Betrachtung von Infrastruktur, Prozessen und Beteiligung der Supply-Chain-Partner möglich.

 

AnsprechpartnerIn:

Katrin Scholz, Projektzentrum Verkehr. Mobilität und Umwelt, Fraunhofer IML

Sina Willrodt, Hafen- und Terminalentwicklung, Fraunhofer CML