Während des Rollvorgangs erzeugen Triebwerke von Verkehrsflugzeugen Luftströmungen (Jet Blast). Werden Flugzeugtypen an Positionen oder auf Rollwegen neu zugelassen, ist zu untersuchen, ob bestehende Schutzvorkehrungen gegen zu hohen Jet Blast ausreichen. Grundlage einer solchen Überprüfung ist die auf Flugzeugtypen bezogene „35 Meilen pro Stunde (mph) Jet Blast Isotache“ der Flugzeughersteller. Aufgrund der restriktiven Platzsituation ist im Terminalbereich diese Vorgabe häufig schwierig umzusetzen.
Das Projektzentrum Luftverkehrslogistik entwickelte für die Fraport AG als Betreiber des Flughafens Frankfurt/Main vor diesem Hintergrund einen geeigneten Messaufbau zur Überprüfung des Jet Blast an definierten Punkten und führte eine erste Bewertung des bisherigen auf Isotachenverläufen beruhenden Planungsansatzes durch.
Im Kern des speziell entwickelten Messaufbaus steht ein 2D-Ultraschallanemometer. Als massenloses Messsystem mit einer Messrate von bis zu 200 Hz ist es besonders dazu geeignet, mit den dynamischen Windverhältnissen hinter rollenden Flugzeugen zurechtzukommen. Der portable Messaufbau nimmt neben der Windgeschwindigkeit auch die Temperatur und die Windrichtung auf. Es wird eine exakte Reproduzierbarkeit und hohe Genauigkeit der Messergebnisse erzielt. Mit den ersten Messungen konnte belegt werden, dass die hinter rollenden Flugzeugen auftretenden Winde weit unter den erwarteten Planungswerten der Isotachenverläufe liegen.