Offen für alle, gut für die Logistik

Open Source in der Logistik

Welche Vorteile hat der Open Source-Ansatz für die öffentliche Forschung?

Das Fraunhofer IML verbindet den Einsatz von Open Source mit einer starken Orientierung an Innovation, Wachstum und Gemeinwohl – alles Schlüsselfaktoren für die moderne Logistikforschung. Im Bereich der öffentlich geförderten Forschung folgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Grundsatz »Public Money – Public Code«. Danach soll Software, die mit öffentlichen Geldern entwickelt wird, auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Besonders in der Logistik, die auf standardisierte und effiziente Lösungen angewiesen ist, können solche offenen Ansätze maßgeblich zur Optimierung von Prozessen und zur Förderung von Innovationen beitragen. Im Ergebnis können viele Unternehmen und Institutionen von den Forschungsergebnissen profitieren – für eine nachhaltigere und effizientere Logistik.

Fertigung und Industrie mit fortschrittlichen KI-basierten automatisierten Maschinen
© nur - stock.adobe.com

Im Kontext der Forschung stellt der Open Source-Ansatz eine gute wissenschaftliche Praxis dar, da er Transparenz und Reproduzierbarkeit fördert und damit eine weitreichende Verwertung von Forschungsergebnissen sicherstellt. Durch die Veröffentlichung von Code und Algorithmen im Rahmen von Open Source-Initiativen wird sichergestellt, dass neue Lösungen nicht in geschlossenen, schwer zugänglichen Systemen verbleiben, sondern zur Weiterentwicklung und Verbesserung zugänglich sind. Gerade in der Logistik ist dies von großer Bedeutung, da viele Lösungen – insbesondere für standardisierte Prozesse und sogenannte Commoditys – durch offene, interoperable Softwarelösungen verbessert werden können. So entsteht ein Ökosystem, in dem Innovationen schneller verbreitet und in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden können.

 

Ein weiterer Vorteil von Open Source in Forschungsprojekten ist die Förderung der Codequalität. Durch den offenen Zugang zum Quellcode wird eine kontinuierliche Dokumentation und Verbesserung ermöglicht. Feedback einer breiten Community führt dazu, dass Fehler schneller erkannt und behoben werden. Zudem können neue Ideen und Ansätze schnell in die Software integriert werden, was die Stabilität und Zuverlässigkeit von Lösungen erheblich steigert.

»Open Source ebnet den Weg für Zusammenarbeit und Innovation in der Logistik. Deshalb geht die Forschung hier voran.«

- Prof. Dr. Alice Kirchheim, Institutsleiterin

Wie kann die Wirtschaft durch Open Source-Innovationen gestärkt werden?

Der Einsatz von Open Source ist heute ein Schlüsselfaktor für die Digitalisierung der Logistik. Das Fraunhofer IML hat auf der Basis der Ergebnisse aus Forschungsprojekten wie der Initiative Silicon Economy, von 2020 bis 2024 gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, nicht nur Handlungsempfehlungen für Unternehmen, sondern auch Handlungsbedarf für die Forschung, ableiten können.

In welchen Projekten spielt Open Source Software eine Rolle?

Mit dem Großforschungsprojekt Silicon Economy hat das Fraunhofer IML in den vergangenen Jahren das Thema Open Source auf die Agenda der Logistikforschung gesetzt und in der Logistikbranche groß gemacht: Sämtliche Entwicklungen in dem Projekt erfolgten als Open Source. Das Projekt gab auch den Impuls für die Gründung der Open Logistics Foundation, einer international orientierten, gemeinnützigen Organisation, die Unternehmen aus der Logistik bei der gemeinschaftlichen Entwicklung von Open Source Software unterstützt. Die Software- und Hardwareentwicklungen aus dem Forschungsprojekt Silicon Economy bildeten den Ausgangspunkt für die Arbeit der Stiftung und den Grundstock für das Open Logistics Repository, einer neuen digitalen Bibliothek für Open Source Software.

Das Fraunhofer IML ist strategisches Mitglied der Open Logistics Foundation. Das Institut bringt aktuelle Entwicklungen, Modelle und Konzepte aus der Logistikforschung in die Arbeit der Stiftung ein. Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML, ist Mitglied des Kuratoriums der Stiftung, Institutsleiterin Prof. Dr.-Ing. Alice Kirchheim Mitglied im Vorstand des Fördervereins Open Logistics e. V. Zahlreiche Forschende des Instituts sind in den Working Groups und Projekten der Stiftung aktiv und entwickeln gemeinsam mit der Industrie digitale Lösungen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der Logistik.

Unsere institutsweiten und -übergreifenden Initiativen

Künstliche Intelligenz, Lieferketten, Automatisierung: Die Logistik steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Digitale Lösungen müssen jetzt schnell kommen und im Markt breit ausgerollt werden. In zahlreichen herausragenden Forschungsprojekten werden Lösungen deshalb als Open Source entwickelt.

 

Wie Open Source KI ermöglicht

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind die Treiber für mehr Effizienz in der Logistik. Aus dem Forschungsprojekt »Silicon Economy« des Fraunhofer IML steht Unternehmen eine Vielzahl an Komponenten als Open Source zur Verfügung, die sie auf ihre Anwendungsfälle anpassen können.

 

Wie Open Source Standards setzt

Die Open Logistics Foundation fördert die gemeinschaftliche Entwicklung und kommerzielle Nutzung von Open Source Software und Hardware in der Logistik und betreibt das Open Logistics Repository.

 

Wie Open Source die Produktion optimiert

Das Fraunhofer IML ist Teil des Leitprojekts SWAP der Fraunhofer-Gesellschaft, in dem die Produktionsarchitektur SWAP-IT für die Produktion von morgen entwickelt wurde. SWAP-IT steht als Open Source für einen Ausbau zur modularen Produktionsarchitektur zur Verfügung.

Projekte aus unseren Abteilungen

Aktuelle Forschungsprojekte aus dem Fraunhofer IML zeigen, dass Open Source zu einem der wichtigsten Werkzeuge für die digitale Transformation geworden ist.

 

Toolbox für KI-Einstieg

Die ML Toolbox, eine Open Source-Entwicklung aus der Silicon Economy-Forschung des Fraunhofer IML, ist ein Werkzeugkasten für die KI-gestützte Bildverarbeitung. Die Software-Plattform wird heute schon in zahlreichen anderen Forschungsprojekten genutzt und erleichtert auch Unternehmen den Einstieg in die Nutzung Künstlicher Intelligenz.

 

Blockchain für die Lieferkette

Durch die Kombination von Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain soll entlang von Lieferketten ein offener Austausch zwischen unabhängigen Partnern ermöglicht werden – hin zu einem vertrauenswürdigen Material-, Informations- und Finanzfluss. Im Projekt SKALA werden KI- und Blockchain-Komponenten als Open Source entwickelt. Bis Ende 2025 sollen konkrete Anwendungen zur Verfügung stehen. 

 

Bewusstsein für Open Source

Mit Blick auf Zukunftsbranchen wie die Wasserstoffindustrie will das Projekt DUH-IT die Region Dortmund-Unna-Hamm zur Modellregion »Blockchain in der Logistik« machen. Dabei will das Projekt bei Unternehmen insbesondere auch das Bewusstsein für den Einsatz von Open Source-Lösungen schärfen.

Ansprechpartner

Christian Prasse

Contact Press / Media

Dipl.- Logist. Christian Prasse

Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4
44227 Dortmund

Jens Leveling

Contact Press / Media

M.Sc. Jens Leveling

Teamleiter Data Driven Logistics

Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4
44227 Dortmund

Telefon +49 231 9743 221