Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise fordert alle Bereiche der Wirtschaft. Aufgrund seiner Systemrelevanz steht der Logistikbereich in dieser schwierigen Zeit jedoch vor besonders großen Herausforderungen. Deshalb ist für Logistikunternehmen eine effiziente Ressourcennutzung unabdingbar. Mit der Initiative »Logistik hilft« hat das Fraunhofer IML eine digitale Pinnwand ins Leben gerufen, die dazu einen wichtigen Beitrag leistet.
Bedingt durch die Corona-Krise sind Lieferdienste und -services gefragter denn je: Die Schließung aller nichtsystemrelevanten Geschäfte im Frühjahr 2020 sowie die zunehmende Vorsicht der Gesellschaft in Bezug auf den Kontakt zu anderen Menschen haben zu einem starken, ungeplanten Wachstum im Bereich der Lieferservices für Lebensmittel, wie z. B. Lieferando, REWE digital und Flaschenpost geführt. Und auch im E-Commerce – wie bei Amazon, Zalando etc. – wird ein übermäßig hohes Bestellaufkommen verzeichnet. Dies hatte einen wachsenden Bedarf an logistischem Personal und logistischen Ressourcen zur Folge. Zudem stieg die Nachfrage nach Mitarbeitern in der Logistik auch durch die zunehmenden Infektionszahlen und Quarantäneausfälle. Dem gegenüber standen produzierende Betriebe, wie z. B. die Automobilindustrie, wo die Produktion stillstand und Arbeitskräfte in Kurzarbeit tätig oder gar entlassen wurden.
»Die Angst der Unternehmen, Mitarbeiter entlassen zu müssen oder sie nur noch in Teilzeit beschäftigen zu können, ging nicht nur durch die Medien, sondern war auch bei unseren Industriepartnern präsent. Dies und die schwierige Situation bei den Logistikern gab uns den Anstoß für das Projekt Logistik-hilft«, erklärt Kira Schmeltzpfenning, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Intralogistik und -IT Planung aus dem zuständigen Projektteam. »Es soll zur Vernetzung von Logistikunternehmen und logistischem Personal beitragen, die häufig nicht voneinander wissen und deshalb nicht kooperieren können.« Auf der Internetseite »logistikhilft.de« ermöglicht das Institut die Vermittlung logistischer Kapazitäten der teilnehmenden Unternehmen und Privatpersonen mithilfe einer digitalen Pinnwand.