Wie man sich bettet, so liegt man, sagt der Volksmund. Nirgendwo wird vermutlich so viel gelegen, wie in Krankenhäusern – entsprechend zeitaufwändig ist die Organisation von Arbeitsaufträgen zur Instandhaltung der viel genutzten Betten. Wir wollen es schließlich bequem und vor allem auch hygienisch haben – gerade wenn wir krank sind. Um das Krankenhauspersonal dabei zu unterstützen, hat das Fraunhofer IML zusammen mit dem Bettenhersteller Stiegelmeyer das »Smart-Bed« entwickelt.
Alle Krankenhäuser Deutschlands verfügen zusammen über rund eine halbe Million Betten, in denen jährlich ungefähr 20 Millionen Menschen liegen. Eine regelmäßige Aufbereitung oder Reparatur der Betten ist dabei unerlässlich. Dies kostet viel Zeit, die die Mitarbeiter für die Patienten nutzen könnten.
Wissenschaftler des Fraunhofer IML haben deshalb ein Smart Device entwickelt, das das Krankenhauspersonal bei seiner Arbeit unterstützen kann. »Das Smart Label ist etwa so groß wie ein Smartphone und wird am unteren Bettende befestigt«, erklärt Marcus Hintze, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Health Care Logistics. »Es zeigt relevante Informationen wie die ID sowie den Status des Bettes an und ermöglicht außerdem, Arbeitsaufträge schnell und einfach zu kommunizieren.« Wenn die Aufbereitung, Reparatur oder Wartung eines Bettes notwendig ist, kann dies mit wenigen Klicks am Smart Label den dafür zuständigen Fachkräften, wie Reinigungskräften oder Medizintechnikern, mitgeteilt werden. Dank einer vom Fraunhofer IML entwickelten Dispositionssoftware treffen die Aufträge unmittelbar per App bei den zuständigen Mitarbeitern ein. Telefonische oder per E-Mail verfasste Arbeitsaufträge gehören dann der Vergangenheit an. Das erspart den Pflegekräften in Krankenhäusern viel Arbeit.
Intuitive Anwendung
Der Standort der Krankenhausbetten, die mit einem Smart Label ausgestattet sind, kann durch eine Ortungsfunktion leicht hergeleitet werden. Marcus Hintze weist auf die damit einhergehende Entlastung von Medizintechnikern hin: »Wenn beispielsweise ein Medizintechniker weiß, dass das Bett 398 gewartet werden muss, weiß er aber noch lange nicht, wo es sich befindet. So wird unnötig viel Zeit für das Suchen des Bettes aufgewendet.«