Wir schreiben das Jahr 2021. In der »Silicon Economy«, der digitalen Plattformökonomie der Zukunft, organisieren sich Fahrzeugschwärme selbst und kommunizieren mit Menschen, anderen Schwärmen und Plattformen, um ihre Mission zu erfüllen. Was hier wie Science-Fiction klingt, ist in Dortmund bereits Realität. Mit dem »LoadRunner« hat das Fraunhofer IML einen weltweiten Meilenstein in der Schwarmrobotik gesetzt und eine neue Generation Fahrerloser Transportfahrzeuge entwickelt, die sich mithilfe Künstlicher Intelligenz und Kommunikation über 5G bei hohen Geschwindigkeiten eigenständig im Schwarm organisieren kann und eine enorme Sortierleistung erreicht.
Weltpremiere feierte der »LoadRunner« für die digitale Plattformökonomie im Rahmen eines vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekts beim Digital-Gipfel 2019 in Dortmund. Damals flitzte ein High-Speed-Schwarm von acht kleinen Fahrzeugen vor den Augen von Spitzenpolitik und großen Fernsehanstalten über den Hallenboden und organisierte sich selbst mithilfe verteilter und intelligenter Fahrzeugkoordination. Sie nahmen komplett autonom Pakete auf und legten diese an der richtigen Stelle wieder ab, ohne dass sie miteinander kollidierten. Seither arbeiteten die Wissenschaftler an der Weiterentwicklung und Skalierung des Systems.
Der ideale logistische Raum ist leer
Das LoadRunner-Projekt baut auf der Zukunftsvision einer infrastrukturreduzierten Logistik auf – einer Vision, bei der der ideale logistische Raum leer ist, da nur mit hoher Flexibilität und Skalierbarkeit der hohen Dynamik der heutigen Logistik begegnet werden kann. Inbetriebnahmezeiten von Logistikflächen sowie der Rückbau von technischen Anlagen müssenschnell und kostenoptimal realisiert werden können. Mit dem »LoadRunner« sind die Dortmunder Wissenschaftler dieser Vision ein Stück nähergekommen. Der »LoadRunner« ist eine konsequente Weiterentwicklung von Konzepten ohne feste Installation in der Gebäudeinfrastruktur, die sich universell nutzen lassen.