Die Währung der Zukunft

Acht Jahre, 50 umgesetzte Projekte und 21 Prototypen – die Bilanz des DB Schenker Enterprise Labs am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML kann sich sehen lassen. Als einer der ersten Industriepartner hat DB Schenker die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie forciert. Heute steht das »Enterprise Lab for Logistics and Digitization« für einen einzigartigen Rahmen, Ideen auszutauschen, Lösungen zu entwickeln und Innovation immer wieder neu zu definieren. 

 

Gabelstapler Simulator
© DB Schenker
Simulator Gabelstapler

Alles fängt mit einer Idee an. Jedes Problem, das es zu lösen gilt, jede Innovation, die uns heute den Alltag erleichtert, war am Anfang nur eine Idee. Im DB Schenker Enterprise Lab ist man sich der Bedeutung von Ideen bewusst und handelt sie daher als die Währung der Zukunft. Der gesamte Aufbau und alle Abläufe im Enterprise Lab am Fraunhofer IML in Dortmund sind darauf ausgelegt, Ideen zu entwickeln und Zusammenarbeit zu fördern. Nicht nur die 75 000 Mitarbeiter des 1872 gegründeten Traditionsunternehmens sind dazu angehalten, Probleme zu erkennen und Vorschläge zu äußern. Auch über die Grenzen der eigenen Industrie hinaus sucht der Logistikdienstleister nach den Lösungen der Zukunft. Genau an dieser Schnittstelle setzt das 2015 gegründete »Enterprise Lab for Logistics and Digitization« an. Das Lab selbst ist in drei Ebenen gegliedert, die jeweils durch Mitarbeitende von DB Schenker und dem Fraunhofer IML besetzt sind: das Advisory Board bestehend aus Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML, und drei weiteren Mitgliedern, das Steering Committee mit sechs Mitgliedern und das Lab Management ebenfalls mit sechs Mitgliedern. In den einzelnen Projekten werden spezielle Kompetenzen gebündelt und in jedem Teilschritt aufs Neue zusammengestellt. So sind die geschäftlichen, organisatorischen und wissenschaftlichen Kompetenzen ideal aufgeteilt. »Innerhalb der achtjährigen Zusammenarbeit waren wir in der Lage, die Lab-Struktur immer weiter anzupassen, um der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft den idealen Rahmen zu bieten. Auch wenn wir als Forschungsinstitut und DB Schenker als Logistikdienstleister klare Kompetenzen haben, gehen wir jeden Schritt des Weges gemeinsam, wie man sehr schön an der gleichen Aufteilung an Mitgliedern in den Committees sieht«, erläutert Benjamin Korth, Mitglied des Lab Managements. 

Wie alles begann

Als sich der Konzern 2014 nach einem Partner im Bereich Forschung und Entwicklung umsah, stach das Fraunhofer IML mit seiner Vielseitigkeit heraus. Das Logistik-Institut vereinte Werkstätten, Testhallen und eine hervorragende Infrastruktur mit dem Expertenwissen aus verschiedensten Fachrichtungen – vom Ingenieurwesen bis hin zu Wirtschaftswissenschaften. Mit diesen vereinten Kompetenzen konnten in der achtjährigen Zusammenarbeit bereits 50 Projekte umgesetzt werden, von denen heute 9 Einzug in den Logistik-Alltag von DB Schenker gefunden haben. 

»Innerhalb der achtjährigen Zusammenarbeit waren wir in der Lage, die LabStruktur immer weiter anzupassen, um der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft den idealen Rahmen zu bieten.«

Benjamin Korth

Eine großartige Erfolgsgeschichte des Labs ist das Digitale Training im Packbereich und für GabelstaplerfahrerInnen. Was in der Vergangenheit papierlastige Lehrgänge zu spezifischen Abläufen und Sicherheitsrichtlinien waren, konnte mithilfe des Labs in ein Digitales Training umgewandelt werden. Durch den Einsatz eines unkomplizierten Computertrainings und von Virtual-RealityBrillen konnten die Partner die Einarbeitungszeit von Mitarbeitenden reduzieren und die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen. Ab - läufe werden dabei spielerisch vermittelt – was mehr Sicher - heit bietet, da Lagerhallen und Packbereiche erst nach abgeschlossenem Training betreten werden. 

Darüber hinaus haben DB Schenker und das Fraunhofer IML Erfolge an Schnittstellen erzielt, die ein gänzlich neu - es Geschäftsmodell für den Logistikriesen begründen. Ein Beispiel ist die Einführung eines Lab-Projekts, das alle überrascht hat: der 3D-Druck. Als weltweit erster Logistik - dienstleister konnte DB Schen - ker einen 3D-Druck-Service anbieten. Dabei hat das Unter - nehmen bislang Aufträge von Medizinprodukten, Roboterteilen oder auch Verpackungsma - terialien umgesetzt. Der Clou: DB-Schenker druckt nicht selbst, sondern greift auf ein digitales Geschäftsmodell zurück, das die Zusammen - arbeit mit entsprechenden Firmen fördert. Statt enorme Transportkosten in Kauf zu nehmen, kann manche benötigte Ware nun einfach ge - druckt und über DB-Schenker ausgeliefert werden.