Wasserstoff ist das kleinste bekannte Molekül unserer Zeit, und ebendieses kleine Molekül soll der Energieträger der Zukunft sein. Was so vielversprechend klingt, birgt noch viele Herausforderungen – gerade im logistischen Bereich. Genau an dieser Stelle setzt die Forschung des Fraunhofer IML an. Im Projekt »H2LogisticsOnRail« wird unser kleines Molekül H2 auf eine große Fahrt geschickt, die nicht nur grün, sondern auch noch smart ist.
Wasserstoff, gerade wenn er grün hergestellt wird, spielt eine Hauptrolle bei der Energiewende Deutschlands und darüber hinaus. Bisher wurde unser kleines Molekül entweder in flüssiger Form zwar umweltfreundlich, aber sehr aufwendig, über den Schienenverkehr transportiert oder aber in komprimierter Gasform über den Straßenverkehr. An dieser Stelle fehlt eine umfassende logistische Lösung, die den Standards des intermodalen Verkehrs entspricht und zusätzlich die Anforderungen an einen sicheren Bahnverkehr erfüllt. Die Lösung: ein smarter Wasserstoff-Container, der nicht nur mehr Sicherheit schafft, sondern auch noch ganz im Sinne der Energiewende Emissionen einspart. Und zudem den Transport einer größeren Menge Wasserstoff je Containereinheit ermöglicht. An diesem Ziel arbeiten die Firma Hexagon Purus, weltweit führender Hersteller von Wasserstoff-Hochdruckbehältern und Transportsystemen, Endress+Hauser, Spezialist für Messgeräte, Dienstleistungen und Lösungen für die Prozessautomatisierung, Infraserv Höchst, Betreibergesellschaft des Industriepark Höchst und führender Industriedienstleister für die Chemie- und Pharmaindustrie, DB Cargo BTT, europäischer Dienstleister für integrierte Chemie-, Mineralöl- und Gefahrengutlogistik und die Experten des Fraunhofer IML gemeinsam im Projekt »H2LogisticsOnRail«. »Um den hohen Erwartungen gerecht zu werden, haben wir gemeinsam mit unseren Partnern das beste aus den Bereichen Wasserstoff, Logistik und Industrie gebündelt. Gemeinsam haben wir uns der Herausforderung gestellt, den Transport der Zukunft zu entwickeln und bereits heute einen smarten Wasserstoff-Container auf die Schiene zu bringen«, erzählt Moritz Tennhoff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML. Um unser kleines H2 -Molekül also möglichst sicher und grün von A nach B zu transportieren, wird der gasförmige Wasserstoff auf bis zu 500 bar komprimiert und in extra dafür angefertigte Wasserstoff-Behälter befüllt. Der Transport-Container, der eine Vielzahl dieser WasserstoffBehälter umfasst, kann sicher und umweltfreundlich per Güterzug transportiert werden. Oder alternativ und in Kombination per Binnenschiff oder per Lkw. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, wurde der Container mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet.