transport logistic 2019
Fraunhofer IML, Rhenus und die Deutsche Telekom bringen »smarte Datentonne« in Serie
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat gemeinsam mit dem Logistik-Dienstleister Rhenus eine »smarte Datentonne« entwickelt. Diese intelligenten Behälter erkennen ihre Füllstände und koordinieren ihre eigene Leerung. So sparen sie Kosten und schonen die Umwelt.
Eine Tonne die nur dann geleert wird, wenn es nötig ist – eine gute Lösung für Logistikdienstleister und Umwelt. Dabei hilft ein Sensor, der die Füllstände der Datentonne erfasst und mittels »NarrowBand IoT« (kurz NB-IoT) in eine Cloud überträgt. Rhenus testet derzeit bereits 1000 der intelligenten Behälter. Ab Ende 2019 sollen 100 000 Geräte an den Start gehen. Die intelligente Tonne ist die erste gemeinsame digitale Lösung vom Fraunhofer IML, Rhenus und der Deutschen Telekom. Entwickelt wurde sie im gemeinsamen Enterprise Lab in Dortmund.
Zum Einsatz kommen die Behälter zunächst bei der Rhenus-Aktenvernichtung. Rhenus muss sensible Daten von Unternehmen und Personen fachgerecht entsorgen. Dabei helfen vernetzte Sensoren an den Behältern. Sie übertragen die aktuellen Fülldaten in die von der Telekom betriebene IoT-Plattform »Cloud of Things«. Wird eine kritische Füllhöhe erreicht, erhält der zuständige Disponent einen Alarm. So können die Abholungen effizienter geplant werden. Rhenus vermeidet unnötige Fahrten und spart Kraftstoff, was einen großen Beitrag für die Umwelt leistet.
Im Dortmunder Logistiklabor entwickelten das Fraunhofer IML und Rhenus Prototypen für Behälter. Bedingung war eine preiswerte und langlebige Technik, um die Tonnen zu erfassen und zu steuern. Der entwickelte Füllstandmesser hält starker Belastung stand. Die Mess-Sensorik liegt in der Metalltonne. Die Übertragung der Daten erfolgt außerhalb mit NB-IoT. Das 5G-kompatible Funknetz gilt als Wegbereiter für das Internet der Dinge. Es überzeugt durch geringe Kosten und durchdringt Gebäude und Keller zuverlässig. Der Sensor sendet fünf bis acht Jahre mit der eingebauten Batterie.
Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML, bekräftigt: »NarrowBand IoT wird massentauglich. Zusammen mit Rhenus und der Telekom haben wir diesmal einen Ultra-Low-Power-Sensor für die Entsorgung entwickelt und zur transport logistic auf den Markt gebracht. Er ist 5G-kompatibel und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu vollständig digitalisierten Prozessketten im Sinne eines Internet der Dinge. Solche Technologien sorgen in Kombination mit der richtigen digitalen Infrastruktur für die nötige Beschleunigung in Richtung einer Silicon Economy.«
Die »Fraunhofer Enterprise Labs« haben sich seit 2013 als Erfolgsmodell etabliert: Rhenus SE & Co. KG und die Deutschen Telekom sind neben Keller & Kalmbach, der Commerzbank, der European Pallet Association e.V. (EPAL), Dachser SE, Boehringer-Ingelheim, der BMW Group, der DB Schenker AG, der Würth-Gruppe und der Sick AG zwei von bereits elf Unternehmen, die sich für diese innovative Form der gemeinsamen Forschung von Industrie und Wissenschaft entschieden haben.
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