Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Fachbeitrag von Natalia Broza-Abut und Tobias Jornitz
Der Einkauf ist zentraler Akteur im Unternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der Lieferkettenresilienz. Indem er beschaffungsmarktseitig Risiken & Chancen proaktiv identifiziert, eine robuste Lieferantenbasis aufbaut, enge Beziehungen zu Lieferanten pflegt und innovative Lösungen vorantreibt, trägt der Einkauf dazu bei, widerstandsfähige Lieferketten aufzubauen, die in der Lage sind, die Wahrscheinlichkeit von eintretenden Versorgungsengpässen zu reduzieren.
Einkaufsabteilungen bewerten die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferanten und der gesamten Lieferkette – sofern und soweit entsprechende Transparenz vorliegt – um Schwachstellen zu identifizieren und ergreifen gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz. Hierbei können Instrumente wie Lieferantenaudits, Lieferantenmonitoring und Lieferantenbeziehungsmanagement (SRM) eingesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Lieferanten zu bewerten und Engpässe frühzeitig zu erkennen. Dabei entwickelt der Einkauf kostenoptimale Beschaffungsstrategien je Bauteil, welches heutzutage nicht nur die Risiken von Versorgungsabbrüchen adressiert, sondern vielmehr auch Nachhaltigkeits- und Innovationsaspekte berücksichtigt.
Auf dem Weg in das digitale Ökosystem des sogenannten Supply Chain Kontinuums ist die Einführung neuer Technologien durch den Einkauf ein entscheidender Lösungsansatz. Durch den Einsatz von innovativen Technologien wie Internet-of-Things (IoT), Künstlicher Intelligenz und Blockchain/Distributed Ledger Technology (DLT) können Lieferketten transparenter und echtzeitgesteuert gestaltet werden. Diese Technologien ermöglichen eine verbesserte Überwachung und Steuerung der Lieferkette und können so dazu beitragen, eine widerstandsfähige und agile Lieferkette zu schaffen, die den Anforderungen einer sich ständig verändernden Umwelt gerecht wird.