Lebensmittel, Autoteile, Baustoffe – nicht selten durchqueren sie Deutschland und Europa per Lkw. Dabei verursacht jeder Transport administrative Aufwände, schließlich braucht es mindestens hier, da und dort eine Unterschrift auf Papier. Zumindest war das bis jetzt so. Der digitale Frachtbrief der Silicon Economy überführt die papierbasierten Prozesse ins Zeitalter der Digitalisierung und schafft dank Open- Source-Ansatz erstmalig eine einheitliche Lösung für ganz Europa.
Im europäischen Raum heißt der Frachtbrief »CMR«, das steht für französisch »Convention relative au contrat de transport international de marchandises par route«. Um seine Funktion zu beschreiben, würden Jugendliche vielleicht sagen, »der Frachtbrief regelt«, und tatsächlich trifft das ziemlich auf den Punkt, was der Frachtbrief tut: Er regelt die Beförderungsverträge im internationalen Straßengüterverkehr. Das tut er schon ziemlich lange, genauer gesagt, seit 1956. Damals haben sich die CMR-Mitgliedsstaaten in einem Protokoll darauf geeinigt, welche Inhalte auf dem Frachtbrief stehen sollen, damit Transporte auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus reibungslos ablaufen können. Auf dem CMR ist dafür zum Beispiel vermerkt, um welche Waren es sich handelt, wer sie versendet, wer den Transport durchführt und wer sie letztlich empfängt – Übertragungsfehler und eine Vielzahl unterschiedlicher Formate inklusive. Vor diesem Hintergrund haben Forschende des Fraunhofer IML aus den Entwicklungsprojekten der »Silicon Economy« einen Service zur Erzeugung, Speicherung und Weitergabe von digitalen Frachtbriefen in menschen- und maschinenlesbarem Format entwickelt. »Uns war dabei wichtig, etablierte Vorlagen und internationale Standards zu verwenden, damit der Nutzer oder die Nutzerin auch in der digitalen Variante sofort weiß, wie der Frachtbrief auszufüllen ist«, sagt Patrick Becker vom Fraunhofer IML, Product Owner im Projekt »eCMR« der Silicon Economy.