Ausgabe #23

Topthema: Simulationsbasierte KI

Wie sich virtuelle und reale Welt zu einem Kontinuum verbinden

Um die Vision einer hochflexiblen Logistik in die Realität zu überführen, ist Künstliche Intelligenz (KI) unabdingbar. Vor diesem Hintergrund haben die Forschenden des Fraunhofer IML mit mobilen autonomen  Transportsystemen wie dem LoadRunner, evoBOT und O³dyn nicht nur gezeigt, welche technologischen Möglichkeiten heute zur Verfügung stehen, um Logistikprozesse in eine neue Dimension zu heben, sondern auch, wie sich Entwicklungsprozesse beschleunigen und Entwicklungskosten reduzieren lassen. Die Lösungsworte heißen »Simulationsbasierte Künstliche Intelligenz« und »Digitales Kontinuum«.

 

Die Zukunft der Logistik klingt nach Science-Fiction!

Interview mit Prof. Michael ten Hompel

© Fraunhofer IML - Michael Neuhaus
© Fraunhofer IML - Michael Neuhaus
© Fraunhofer IML - Michael Neuhaus
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WISSENSVORSPRUNG FÜR DIE LOGISTIK

© Fraunhofer IML - Michael Neuhaus

Mit dreieckigem Paradigma in die zweite Runde

Die vier deutschen Kompetenzzentren für Maschinelles Lernen haben die hohen Erwartungen erfüllt, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung in sie gesetzt hatte. Deswegen schickt es die Spitzenforschung mit einer langfristigen institutionellen Förderung in die zweite Runde. Aus dem Kompetenzzentrum ML2R wird nun das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Zum Team gehört weiterhin das Fraunhofer IML.

Mit dreieckigem Paradigma in die zweite Runde

 

ENTERPRISE LABS

»Die Enterprise-Lab-Forschung ist Teil unserer globalen Innovations- und Technologieoffensive«

Mit SSI Schäfer hat am 1. Juni 2022 ein Hochkaräter der Intralogistik Stellung am Fraunhofer IML bezogen. Im neu gegründeten Enterprise Lab wollen die Partner über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren an Innnovationen forschen, um die mit aktuellen Mega-Trends einhergehenden Problematiken aufzulösen. Zu diesen Entwicklungstendenzen zählen die Urbanisierung und der zunehmende Verkehr, der die Lieferungen in den Innenstädten erschwert. Gleichzeitig wünschen sich immer mehr Menschen, dass ihre Online-Bestellungen möglichst nachhaltig zugestellt werden. Intention der Zusammenarbeit im Lab ist auch, Entwicklungsphasen zu verkürzen und Ideen schnellstmöglich als marktreife Business Cases in der Praxis umzusetzen. Einen Schwerpunkt der Forschungsinitiative sollen autonome, mobile Transportroboter bilden (AMR).

»Die Enterprise-Lab-Forschung ist Teil unserer globalen Innovations- und Technologieoffensive«

SSI Schäfer Lab
© SSI Schäfer
© M. Sienz / Dachser

Lab, Lab, hurra! 5 Jahre DACHSER Enterprise Lab

Wir schreiben das Jahr 1930: Thomas Dachser gründet als Ein-Mann-Betrieb ein Transportunternehmen in Kempten. Die Zeiten waren damals natürlich ganz andere als heute. Nicht nur die Mode der 1930er-Jahre war eine andere, auch die damalige Logistik lässt sich nur noch rudimentär mit der heutigen vergleichen. Ob Thomas Dachser zu dieser Zeit bereits ahnte, dass das Unternehmen DACHSER einmal Enterprise-Lab-Partner des Fraunhofer IML sein würde? Wohl kaum. Gewünscht hätte er es sich bestimmt, wenn er gewusst hätte, wie erfolgreich die Zusammenarbeit einmal sein würde.

Lab, Lab, hurra! 5 Jahre DACHSER Enterprise Lab

Pionier der ersten Stunde

Ein Roboter zur 3D-Objekterkennung, ein intelligenter Behälter, Software für Fahrerlose Transportfahrzeuge und vieles mehr: Die Liste der gemeinsamen Entwicklungen ist lang und vielseitig. Seit über neun Jahren arbeiten der Sensorhersteller SICK und das Fraunhofer IML im gemeinsamen Enterprise Lab an der Logistik der Zukunft. Standen anfangs noch einzelne Lösungen für das Internet der Dinge im Fokus, entwickeln die Partner zunehmend komplexere Lösungen. Hierbei stehen Themen rund um die Künstliche Intelligenz und Robotik innerhalb der Logistik im Vordergrund.

Pionier der ersten Stunde

© Fraunhofer IML

INTRALOGISTIK

© Fraunhofer IML - Michael Neuhaus

Flinker Begleiter

Ob Pflastersteine, Lagerboden oder Rampen: »evoBOT« behält in jeder Situation das Gleichgewicht und kann logistische Aufgaben erledigen, für die bisher mehrere verschiedene Roboter im Einsatz sein mussten. Seine Fähigkeiten verdankt er der innovativen Konstruktion der Fraunhofer-Forschenden.

Flinker Begleiter

Tausendsassa bringt Smart Factory auf nächstes Level

Die Smart Factory mit ihrer infrastrukturreduzierten und automatisierten Logistik ist nicht mehr nur Vision. Vielmehr wurde sie von Branchen wie der Automobilindustrie und deren Zulieferern längst in die Realität überführt. Nun zeigen die Forschenden des Fraunhofer IML, wie Simulationsbasierte Künstliche Intelligenz die Smart Factory in eine höhere Dimension heben kann. Mit dem hochdynamischen autonomen Transportroboter »O³dyn«, der auf der LogiMAT in Stuttgart sein Debüt feierte, erreicht der Materialfluss der Zukunft das nächste Level.

Tausendsassa bringt Smart Factory auf nächstes Level

© Fraunhofer IML
Tracker-Studie
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Bye-bye Mobilfunk, hello LPWAN?

Sie klingen wie ein perfektes Match – oder anders ausgedrückt: wie füreinander gemacht. Die Rede ist nicht von Adam und Eva, sondern vom Lieferkettenmanagement und dem »Internet of Things« (IoT), das eine komplette, intelligente Vernetzung ermöglicht. Ob Europas Kommunikationsnetzwerke schon bereit für IoT-Technologien sind – dazu liefert die LPWANStudie eine erste Einschätzung.

Bye-bye Mobilfunk, hello LPWAN?

Onlineshopping? Aber sicher!

Bestellt, bezahlt, bedroht: Der Onlinehandel und damit verbundene Abläufe sollen sicherer werden. Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes »Ensuresec« sind Sicherheits-Tools gegen Cyber- und physische Angriffe entstanden. Doch erst durch wachsames Personal ist der Schutz bestmöglich. Das Fraunhofer IML war an Ensuresec als Projektkommunikator und im Bereich der Überwachung physischer Güter beteiligt.

Onlineshopping? Aber sicher!

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LOGISTIKMANAGEMENT

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7 Thesen für das Supply Chain Management von morgen

Aktuelle Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine zeigen, wie verwundbar unsere globalen und weit verzweigten Lieferketten sind. Im Rahmen des Digitaltag-Talks 2022 stellte Institutsleiter Prof. Michael Henke deshalb gemeinsam mit Carina Culotta und Josef Kamphues vom Fraunhofer IML die sieben wichtigsten Thesen für ein zukunftsfähiges Supply Chain Management vor.

7 Thesen für das Supply Chain Management von morgen

Wie nützlich ist die Blockchain-Technologie?

Vor einigen Jahren erlebte die Blockchain-Technologie aufgrund von Kryptowährungen wie Bitcoin einen Hype. Bis heute spielt sie in Unternehmensprozessen aber nur eine kleine Rolle – und das, obwohl sie in verschiedenen Bereichen für mehr Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit sorgen kann.

Wie nützlich ist die Blockchain-Technologie?

Fachdialog Blockchain
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eCMR – Update für den Frachtbrief

Lebensmittel, Autoteile, Baustoffe – nicht selten durchqueren sie Deutschland und Europa per Lkw. Dabei verursacht jeder Transport administrative Aufwände, schließlich braucht es mindestens hier, da und dort eine Unterschrift auf Papier. Zumindest war das bis jetzt so. Der digitale Frachtbrief der Silicon Economy überführt die papierbasierten Prozesse ins Zeitalter der Digitalisierung und schafft dank Open-Source-Ansatz erstmalig eine einheitliche Lösung für ganz Europa.

eCMR – Update für den Frachtbrief

Catena-X macht die automobile Lieferkette resilienter und transparenter

Fahrzeugbau ist ein sehr komplexer Prozess. Kommt es zu Störungen innerhalb der globalen Lieferkette, hat dies meist ebenso weitreichende wie kostenintensive Folgen – bis hin zum Fabrikstillstand, wenn wichtige Bauteile fehlen. Die Fahrzeugindustrie will dieser Gefahr vorbeugen und ihre Lieferketten resilienter gestalten. Das BMWK-geförderte Leuchtturmprojekt Catena-X Automotive Network trägt mit einer durchgehenden Digitalisierung der Lieferkette dazu bei.

Catena-X macht die automobile Lieferkette resilienter und transparenter

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Versorgungssicherheit proaktiv im Visier

Was haben wir aus der Corona-Pandemie gelernt? Was können und müssen wir in Zukunft besser machen? Vor diesem Hintergrund haben sich 21 Partner aus acht europäischen Ländern zusammengeschlossen und einen »Digital Technopole« entwickelt. Mit dieser Plattform steht Herstellern von medizinisch relevanten Produkten eine Toolbox zur Verfügung, um ihre Resilienz und Reaktionsfähigkeit zu stärken und Abhängigkeiten in Notsituationen zu verringern.

Versorgungssicherheit proaktiv im Visier

MOBILITÄT UND UMWELT

PSSST! Wir können’s nicht mehr hören!

Die geeignete Zeit für Filialbelieferungen ist die Nacht. Staugeplagte Städte wollen die Chance der Nachtlogistik endlich nutzen, allerdings muss dazu zuverlässig angebbar sein, ob Lieferfahrzeuge und Umschlagsequipment leise genug sind. Mit dem »Handbuch leise Logistik« schafft das Fraunhofer IML die Grundlage, um die Nachtlogistik endlich ins Rollen zu bringen.

PSSST! Wir können’s nicht mehr hören!

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Logistic and delivery service typographic header concept. Air freight and logistic industry. transportation service concept.

Digitales Testfeld Air Cargo

Der Luftfrachtbranche würde ein bisschen mehr 21. Jahrhundert gut stehen. Wie wären eine digitalisierte Transportkette, KI-gestützte Ressourcenplanung und autonome Transporte am Flughafen? Im Digitalen Testfeld Air Cargo wächst all das heran, bevor es sich dann quelloffen in der Industrie verbreitet.

Digitales Testfeld Air Cargo

Zwei Leben für eine Batterie

Im neu gegründeten »Innovationslabor für Batterie-Logistik in der E-Mobilität« erforschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fraunhofer IML, wie Batterien möglichst lange und umweltschonend genutzt werden können. Dabei betrachten sie den gesamten Kreislauf: von der Herstellung über Transport und Lagerung bis hin zu ihrer Wiederverwendung und dem Recycling.

Zwei Leben für eine Batterie

Modern electric car chassis design battery modular platform skateboard module pack board with green recycling symbol sign.  Recycle vehicle components battery cell pack, motor powertrain, controller.
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Eine (Bus-)Reise in das Jahr 2030

Wie kann erreicht werden, dass in Zukunft mehr Menschen im ländlichen Raum den Bus anstelle des eigenen Autos nutzen, um an ihr Ziel zu kommen? Diese Frage untersuchten DB Regio Bus und die Fraunhofer-Institute IML und IESE (Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering). In der Studie unternahmen sie unter anderem eine Reise in die Zukunft.

Eine (Bus-)Reise in das Jahr 2030