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Dipl.-Ing. Guido Follert
Abteilungsleiter Maschinen und Anlagen
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4
44227 Dortmund
Telefon +49 231 9743-253
Es lässt sich nicht leugnen: Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind auf der Überholspur. Vermutlich werden sie Flurförderzeugen herkömmlicher Art den Rang in der Lagerlogistik eines Tages ablaufen. Dort, wo die »New Generation« bereits erfolgreich ihre Arbeit verrichtet, waren im Vorfeld einige Vorkehrungen zu treffen, um sie praktisch in der Spur zu halten. So benötigen FTS – oder auch AGVs = Automated Guided Vehicles genannt – in der Regel unter anderem eine fest installierte Wegeführung. Ein autonomer Fahrmodus per Definition ist das folglich nicht. Angesichts der erforderlichen Flexibilität im Materialfluss drängen daher immer mehr autonome, mobile Transport- Roboter bzw. AMRs (Autonomous Mobile Robots) auf den Markt. Fahrzeuge dieser Spezies navigieren weitestgehend eigenständig und sind in Abhängigkeit von der eingesetzten Software teils auch in der Lage, im Verbund kollaborativ zu agieren. Doch es mangelt an Dynamik, die Leistungsfähigkeit ist begrenzt. Und was bedeutet eigentlich »Autonomie «? Geht da gegebenenfalls noch mehr?
Bei dieser Frage verweist Guido Follert, Abteilungsleiter Maschinen und Anlagen am Fraunhofer IML, auf das bei Weitem noch nicht ausgeschöpfte Potenzial von Plattformen und Künstlicher Intelligenz (KI). Diesen Aspekt hatte auch Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe, in seinem Vortrag »Das virtuelle Lager der Läger« auf dem Deutschen Logistik Kongress 2021 in Berlin aufgegriffen. Er unterstrich unter anderem den Stellenwert bewährter Technologien, die zukünftig im Zusammenspiel mit einer End-to-End-Supply- Chain-Plattform ihre volle Kraft entfalten. Daten-Silos sollen aufgelöst und durch eine architektonisch offene Software bzw. Plattform ersetzt werden, über die alle Supply-Chain- Partner Informationen in Echtzeit austauschen und nahtlos interagieren. Simulationen in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz spielen sowohl bei der Entwicklung als auch in der zukünftig gelebten Realität eine zentrale Rolle.
Während dies in einem Pilotprojekt von SSI Schäfer bereits ein Stück weit Realität ist, eröffnen sich mit dem Enterprise Lab am Fraunhofer IML und der Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der angewandten Forschung verschrieben haben, nochmals neue Chancen. Dort stehen unter anderem autonome, mobile Roboter im Fokus. »Wir freuen uns, mit SSI Schäfer, einem weltweit führenden Anbieter von Intralogistiklösungen, einen weiteren Partner gewonnen zu haben, der sein Engagement im Enterprise Lab als Teil seiner globalen Technologieoffensive betrachtet und neue Leitplanken für die Logistik setzen möchte«, unterstreicht Guido Follert. Der Wissenschaftler bildet zusammen mit Harald Rackel, COO bei SSI Schäfer, Dr. Martin Böhmer, Vice President Global Technology bei SSI Schäfer, und Prof. Michael ten Hompel den Lenkungskreis am SSI Schäfer Enterprise Lab. In diesem Zusammenhang unterstreicht der geschäftsführende Institutsleiter des Fraunhofer IML: »Mit SSI Schäfer hat sich ein weiterer Big Player der Branche für ein Enterprise Lab am Fraunhofer IML entschieden. Dieses Kooperationsformat macht es möglich, uns gemeinsam mit unseren Partnern an die Spitze der Forschung zu setzen und das Disruptionspotenzial neuester technologischer Entwicklungen zu heben.«