Aufmerksame Kunden entdecken beim Onlineshopping gute Angebote und sehen auch diverse Komponenten des E-Commerce-Ökosystems. So wählen sie zwischen den Zahlungsmethoden, die von den Payment Service Providern abhängen. Sie quittieren mit einem zufriedenen »Endlich!« die Benachrichtigung über den Versand, der jetzt in der Hand eines Logistikdienstleisters liegt. Aufmerksame Cyberkriminelle wiederum suchen im E-Commerce-Ökosystem nach Sicherheitslücken. Mit vereinter Kraft verteidigen Partner aus 14 Ländern in dem EU-Projekt »Ensuresec« die Sicherheit im E-Commerceund Lieferservice-Ökosystem: 22 Mitglieder des Projektkonsortiums, unter ihnen das Fraunhofer IML, entwickelten Tools, um Abläufe des Onlinehandels vor Cyberattacken zu schützen. Die Tools sind einsetzbar für die Prävention und das Aufspüren von Sicherheitslücken sowie die Schadensminderung. Zudem soll eine gestartete Awareness-Kampagne den Beteiligten des E-Commerce die möglichen Folgen von »unüberlegten Klicks« bewusst machen. Das Projekt mit dem vollen Titel »End-to-end Security of the Digital Single Market’s E-commerce and Delivery Service Ecosystem« lief vom 1. Juni 2020 bis zum 31. Mai 2022.
Ziel des Projektes war es, die Sicherheit entlang der gesamten Prozesskette im Onlinehandel zu optimieren, hierzu zählt auch der Schutz physischer Güter während der Lieferung. Für die Überwachung von Transportfahrzeugen und deren Ladung war das Fraunhofer IML als Task Leader »Physical Asset Monitor« zuständig. Die Überwachung ermöglicht es zunächst, festzustellen, dass das Fahrzeug am Ziel angekommen ist. Liefert zum Beispiel eine Online- Apotheke Arzneimittel aus, ist zudem die Kontrolle der Temperatur wichtig, um die Wirksamkeit der Arzneimittel nicht zu beeinträchtigen. Über die Qualitätskontrolle hinaus können Abweichungen vom Soll-Wert ein Problem anzeigen: Ein unerwarteter, plötzlicher Temperaturabfall könnte von einem Defekt in der Kühlung verursacht werden oder gar durch das Öffnen einer Tür bei einem widerrechtlichen Stopp entstehen. Dem muss auf den Grund gegangen werden. Sensoren, die die Temperatur oder auch Erschütterungen messen, müssen in die Gesamtinfrastruktur integriert werden. Das heißt, es müsse einen »Ort« geben, wo sie die Daten hinschicken und die aggregierten, aufbereiteten Daten den zuständigen Personen zur Verfügung stehen, erklärt Christian Pionzewski, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML. Außerdem sollten bei der Analyse der Sensordaten gegebenenfalls aufgetretene Events Alarme auslösen.