Mobilität und Umwelt

MOBY: Living lab e-micromobility

Analyse des Einflusses von Mikromobilität auf Städte, Verkehr und Sicherheit durch Integration von WIssen aus Pilotstädten

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Unicycle and gyroscope on the city street. Transport
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MOBY war ein Projekt zur Evaluierung der Integration von Mikromobilität, das anhand von fünf Pilotstädten aus der EU und Israel den Einfluss der neuartigen Mobilitätsform auf Städte, Verkehr, Sicherheit und den öffentlichen Raum analysiert hat. Gefördert wurde das Projekt über das European Institute of Innovation & Technology (EIT) im Rahmen des KIC EIT Urban Mobility.

Das Konsortium bestand aus 13 Partnern aus sechs Ländern. Neben Fraunhofer beteiligten sich die Städte München, Kopenhagen, Tel Aviv, das schwedische KTH, die ungarische Universität BME, die TU München, die TU Catalonia und Carnet und die israelische Technion. Zudem waren die Industriepartner SEAT und UnternehmerTUM beteiligt.

Inhaltlich untersuchte das Projekt das Phänomen Mikromobilität aus verschiedenen Blickwinkeln. Mithilfe von Expertenbefragungen wurde eine genaue Definition von Mikromobilität gewonnen, die auf den Faktoren Größe, Gewicht, Beförderungskapazität und Geschwindigkeit beruht. Für ein besseres Verständnis wurden folgend die Rahmenbedingungen für Mikromobilität in den Pilotstädten untersucht, unter anderem im Hinblick auf die rechtlichen, organisatorischen und planerischen Voraussetzungen. In einer umfangreichen Nutzerstudie wurden Nutzende aus den Pilotstädten von E-Tretroller und Co. zu ihrem Nutzungsverhalten, ihren Einstellungen und Erwartungen sowie zu möglichen Verlagerungseffekten befragt.

Durch raumbezogene Datenanalysen wurden weitergehende Einblicke in das Nutzungsverhalten gewonnen womit Rückschlüsse auf verbesserte Erreichbarkeiten durch E-Tretroller gezogen werden konnten. Auch auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden wurde ein verstärktes Augenmerk gelegt. So wurden Forschungsarbeiten und amtliche Statistiken ausgewertet, Experten befragt und dadurch Gefahrenschwerpunkte und Ansatzpunkte ausgearbeitet. Es stellte sich heraus, dass die bedeutendsten Ansatzpunkte für mehr Sicherheit die Straßeninfrastruktur, menschliche Faktoren wie das individuelle Verhalten und verbesserte Fahrzeugtechnik sind.

Zum Abschluss des Projekts wurden die bisherigen Ergebnisse verdichtet und zu einem Bewertungsinstrument zusammengefasst. Anhand von 50 Indikatoren für gute Integration aus den Bereichen Governance, Umwelt, soziale Nachhaltigkeit, Verkehrssystemintegration, Sicherheit und finanzielle Nachhaltigkeit konnten zwei der Pilotstädte, Tel Aviv und München, ihren aktuellen Stand einschätzen und dadurch mögliche Verbesserungspotentiale sichtbar machen. Daraus entstanden detaillierte Roadmaps mit Maßnahmen, die spezifisch an die Bedürfnisse der Städte angepasst sind. Dieses Vorgehen ist anhand der Indikatoren auch auf weitere Städte übertragbar.