Die Vermittlung des Fahrangebotes erfolgt individuell. Es werden dabei der aktuelle Aufenthaltsort und persönliche Einstellungen der Kunden berücksichtigt. Diese sind zum Beispiel Angaben zum Gesundheitszustand, die Länge des Fußwegs, der zurückgelegt werden kann, das eigene Kostenlimit oder die maximal erwünschte Wartezeit. Auch die Mitnahmemöglichkeit eines Rollators bzw. Rollstuhls wird bei Bedarf geprüft. Die Nutzer können sowohl bei der Information, als auch bei der Anforderung der Fahrten zwischen verschiedenen Varianten der Bedienung wählen, denn auch bei den Bedienungsmöglichkeiten möchte man mit einer Bandbreite an Zugriffmöglichkeiten den Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden gerecht werden.
Im Projekt wurden mehrere Varianten von Nutzerdiensten und Endgeräten, inklusive einer Call-Center-Lösung, konzipiert und getestet. Nach der Demonstrationsphase wurden die Daten ausgewertet und das Potenzial zur Nutzung und Verbesserung der Mobilitätsbedürfnisse dargestellt. Für die Nutzer erschließt sich so die Möglichkeit, integrierte Mobilitätsinformationen zu erhalten und dadurch spontan und ortsbezogen geeignete Transportdienstleistungen anzufordern.
Arbeitspakete des Projektes »immer Mobil«
- Untersuchung der Mobilitätsbedürfnisse der Nutzer
- Untersuchung der Anforderungen von Fahrleistungsanbietern
- Entwicklung des Betriebsmodells
- Konzeption und Planung des gesamtsystems
- Implementierung der Systemkomponenten
- Integration und Systemtest
- Feldversuch
- Evaluation
Technisches Konzept
Das technische Konzept, welches hinter dem »immer Mobil-Prototypen« steht, baut sich auf einer Zusammenführung von Nachfragern nach Mobilitätsdienstleistungen und Anbietern solcher Fahrangebote auf.
Dadurch wird ein dynamisches, nachfrageorientiertes Verkehrsangebot für die ländliche Region geschaffen, welches im Grundkonzept vier Teilsysteme vorsieht, die in die Plattform eingebunden werden:
- Endnutzerdienste
- Anbieterdienste
- Plattform mit Basisdiensten
- externe Daten und Dienstekomponenten
Technologisch ist das System als service-orientierte Architektur auf der Basis von Web-Service-Technologien ausgelegt und mit Komponenten ereignisorientierter Architekturen kombiniert. Für die Anbieterseite werden Dienste bereitgestellt, die das Registrieren von Transportangeboten, die Annahme oder Ablehnung von Fahranfragen bis hin zu Navigationsdiensten ermöglichen. Je nach Verkehrsdienstleister werden unterschiedliche Dienste und Schnittstellen bereitgestellt. Aktive und passive Informationsversorgungen werden per push und pull unterstützt.
Die Anbieterseite umfasst Angebote des klassischen ÖPNV, Fahrangebote privater Transportdienstleister und soziale Fahrdienste und Mitnahmeangebote im Rahmen der Mitfahrzentrale. Taxiunternehmen können ihr Angebot unter Angabe der Betriebszeit und einer Preisschätzung je Kilometer einspeisen.
Auch regionale Initiativen wie Bürgerbusse, Sammeltaxis oder Bürgertaxi werden im »immer Mobil-System« berücksichtigt.
Technische Dienste für Anbieter:
- Online-Portal: unkompliziertes Einstellen und Verwalten von Fahrangeboten
- Mobile Applikation: spontane Beantwortung von Mitnahmeanfragen, SatNav-Ortung und Umgebungskarten für erleichterte Navigation
Die Plattform stellt die serverseitigen Dienste, basierend auf Web-Service-Schnittstellen zur Verfügung. Diese umfassen:
- Datenhaltung
- Datenmanagement für Nutzer und Anbieterprofile
- Dienste für Management und Abgleich zwischen Anfrage und Angebot
Alle externen Daten (z.B. Routing, Karten) werden über größtenteils standardisierte Schnittstellen mit eingebunden. Externe Daten und Dienste, wie notwendige Karten- und Routenplanungsdienste, werden in geeigneter Form in Nutzer- und Anbieterdienste integriert. Für »immer Mobil« wurden dazu dynamische Fahrplaninformationen (DB Oberbayernbahn – RVO) sowie die Dienste der INTREST Plattform (VIB und Oberste Baubehörde) eingebunden.