Mikro-Depots in Kernstadtgebieten schaffen die infrastrukturellen Voraussetzungen, um klassische Lieferverkehre in Teilen auf Lastenräder und elektrische Kleinstfahrzeuge zu verlagern. Dies kann Städte dabei unterstützen, ihre ambitionierten Luftqualitäts- und Klimaschutzziele zu erreichen. Auch lassen sich durch den Einsatz von Lastenrädern Staus durch »Zweite-Reihe- Parken« von Lieferwagen reduzieren. Im Auftrag der IHK Mittlerer Niederrhein hat die agiplan GmbH mit dem Fraunhofer IML 2019 eine Potenzial- und Machbarkeitsstudie zu Mikro-Depots im interkommunalen Verbund in enger Zusammenarbeit mit den Städten Krefeld, Mönchengladbach und Neuss erstellt. Die Studie wurde im Herbst 2019 mit Unterstützung vom Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Planungsgegenstand waren Multi-User-Mikro-Depots (d. h. eine Kleinst-Logistikimmobilie, die von mehreren Logistikunternehmen gleichzeitig genutzt werden kann) für die alternative Paketzustellung und -abholung. Hierzu haben die Studienautoren konkrete Umsetzungen in potenziellen Immobilien in den Innenstädten von Krefeld, Mönchengladbach und Neuss analysiert und hinsichtlich der erforderlichen Betreiber- und Entwicklungsaufwände spezifiziert.
Im nächsten Schritt gilt es, den geschäftlichen, operativen und infrastrukturellen Rahmen zu konkretisieren, um die aufgestellten Pläne schnellstmöglich in die Realität umzusetzen und einen realen Beitrag zur Verkehrsentlastung und Emissionsreduzierung in mittelgroßen Städten zu leisten. Hierfür sollen weitere Fördermittel noch akquiriert werden.