Die Zukunft der Antriebsenergien von schweren Nutzfahrzeugen (> 3,5 t zGM) und Reisebussen steht vor bedeutenden Veränderungen: Im Zuge der Bemühungen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Umweltbelastung in der Bundesrepublik zu verringern, werden alternative Antriebsenergien zum Diesel immer wichtiger. Elektrifizierung, Wasserstoff und gasbasierte Kraftstoffe repräsentieren dabei Stand heute vielversprechende Antriebsenergien.
Im Auftrag der Westfalen AG untersuchte das Fraunhofer IML das Marktpotenzial verschiedener alternativer Antriebsenergien im Segment schwerer Nutzfahrzeuge sowie von Reisebussen in Deutschland.
Aufbauend auf einer Desk Research sind aktuelle Studienergebnisse kritisch mit quantitativen Datenquellen, wie den Zulassungszahlen von schweren Nutzfahrzeugen und Reisebussen mit alternativer Antriebsenergien des Kraftfahrtbundesamtes, gespiegelt worden. Neben qualitativen sowie quantitativen Datenquellen sind ExpertInnen aus dem Transportsektor, Fahrzeugherstellende und Verbandsvertretende interviewt worden. Dabei wurden das aktuelle und kurz- bis mittelfristige Fahrzeugportfolio sowie Entwicklungstendenzen abgefragt, um Verfügbarkeiten bzw. Nachfragen sowie Durchdringungsgrade in den unterschiedlichen Fahrzeugklassen evaluieren zu können.
Als Quintessenz wird durch das Fraunhofer IML prognostiziert, dass sich der Konkurrenzkampf an der Zapfsäule für Diesel verstärken wird, wobei insbesondere batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) auch in schwereren Gewichtsklassen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Gasbetriebene Fahrzeuge, die momentan das Gros alternativ betriebener schwerer Nutzfahrzeuge ausmachen, können eine (längerfristige) Übergangslösung darstellen. H2-betriebenen Fahrzeuge wird hingegen eine unklare Zukunft attestiert, da sich diese Technologie noch im Entwicklungsstadium befindet. Entscheidend für die zukünftige Flottenzusammensetzung hinsichtlich der verschiedenen Antriebsarten sind neben den politischen Rahmenbedingungen die technischen Weiterentwicklungen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit dienen der Westfalen AG als Experte für Mobilität, sich strategisch und zukunftsorientiert zu positionieren, um die Entwicklungen alternativer Antriebsenergien für u.a. die Planung der eigenen Tankstelleninfrastruktur gewinnbringend zu nutzen.