Herausragende Bachelorarbeit:
Fraunhofer IML-Mitarbeiter erhält VDI-Studienpreis Logistik
Ausgezeichnete und wegweisende Erkenntnisse in der Fördertechnik, dem Materialfluss oder der Logistik – dafür steht der »VDI-Studienpreis Logistik«, der einmal im Jahr vom Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) für herausragende Abschlussarbeiten in der Logistik verliehen wird. Mathias Rotgeri hat mit seiner Bachelorarbeit über die Weiterentwicklung einer am Fraunhofer IML entstandenen Lastübergabeeinrichtung für Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) genau das geleistet. Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde am gestrigen Donnerstag im Rahmen des Deutschen Materialfluss-Kongresses in München verliehen.
In seiner von Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der Universität Dortmund, betreuten Arbeit »Konstruktion und Realisierung einer innovativen Lastübergabeeinrichtung für Flurförderzeuge« hat Mathias Rotgeri ein am Fraunhofer IML bereits existierendes Patent für ein innovatives Lastübergabemittel optimiert und zu einem industrietauglichen Produkt weiterentwickelt.
Das 2010 entwickelte und patentierte »Kamm-Lastaufnahmemittel« (Kamm-LAM) ist ein kammartiger Aufsatz für Fahrerlose Transportfahrzeuge, der es ermöglicht die Last beim Durchfahren einer Übergabestation einfach vom Fahrzeug herunter zu »kämmen«. Der Prototyp des Geräts erlaubte zwar erstmals eine kontinuierliche Lastübergabe zwischen einem FTF und einer Rollenbahn während der Fahrt und damit ohne Stillstand, befand sich jedoch noch im Versuchszustand. Rotgeri hat die bestehende Technik grundlegend überarbeitet und so ihre Übergabegeschwindigkeit deutlich gesteigert. Gleichzeitig konnten das Gewicht und die Kosten für das Übergabemittel reduziert werden. Darüber hinaus hat Rotgeri auch die Konstruktion der Übergabestationen, in die das Lastübergabemittel einfährt, neu konzipiert und so die Behälterübergabe verbessert.
Im Dauertest und auf verschiedenen Ausstellungen hat sich bereits gezeigt, dass das weiterentwickelte Gerät auch im Dauerbetrieb zuverlässig funktioniert. »Es freut mich besonders, dass die in diesem Jahr ausgezeichnete Abschlussarbeit aus dem Bereich Konstruktion stammt und als Ergebnis ein bereits praxistaugliches Produkt vorweisen kann, das zudem auch noch eine entscheidende Verbesserung des Materialflusses liefern wird«, betonte Prof. Dr. Frank Thomas, Geschäftsführer von Dr. Thomas + Partner GmbH & Co. KG, Karlsruhe, der den Preis stellvertretend für die Jury übergab.
Aufbauend auf Rotgeris Arbeit werden am Fraunhofer IML nun erweiterte Varianten des LAM entwickelt. So wird beispielsweise die Ergonomie für die Arbeiter an der Übergabestation weiterentwickelt und getestet.
VDI:
Der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) wurde 1856 gegründet und ist die größte Vereinigung von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in Deutschland. Er steht für die Interessen für die ihm angehörenden Ingenieure und Naturwissenschaftler und arbeitet nach eigenen Angaben wirtschaftsnah. Im Rahmen des Studentenprogramms auf dem jährlich stattfindenden Deutschen Materialfluss-Kongress verleiht der VDI den VDI-Studienpreis Logistik an Absolventinnen und Absolventen Technischer Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland. Der Preis wird für ausgezeichnete und wegweisende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Fördertechnik, dem Materialfluss oder der Logistik vergeben, die in den vergangenen 12 Monaten fertig gestellt und auch bereits bewertet wurden.
Weitere Informationen zum "Kamm-LAM"
Bildunterschrift (v.l.): Laudator Prof. Dr. Frank Thomas, Geschäftsführer von Dr. Thomas + Partner GmbH & Co. KG, Karlsruhe, VDI-Studienpreisträger B. Sc. Mathias Rotgeri und Dipl.-Ing. Jean Haeffs, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik.
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