Pal2Rec bringt Licht ins Dunkel der Intralogistik

Pressemitteilung /

In der Welt der Logistik stehen Paletten oft im Hintergrund – unscheinbar, aber unverzichtbar. Sie transportieren nicht nur täglich unzählige Güter, sondern haben auch das Potenzial, die gesamte Branche zu transformieren. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat sich dieser Herausforderung angenommen. Ziel des Forschungsprojekts »Pal2Rec« (Pallet to Recognition) war es, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu zeigen, dass Paletten mehr können, als nur Lasten zu tragen. Sie können »mitdenken« und wertvolle Informationen über ihre zurückliegenden Aufgaben, Prozessschritte und Bewegungen liefern. Erste Projektergebnisse bestätigen diese Vision.

In einer Zeit, in der Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Logistik an oberster Stelle stehen, setzt Pal2Rec neue Maßstäbe. Oftmals sind wenige Informationen über die eigenen Prozesse vorhanden, was zu ineffizienten Prozessen und unnötigen Kosten führen kann. Durch die Ausstattung von Paletten mit unterschiedlichen Sensoren werden Bewegungen, Stöße und Kippvorgänge lückenlos erfasst und in den logistischen Kontext gesetzt.

 

Die gesammelten Daten haben die Forschenden für das Training einer Künstlichen Intelligenz (KI) verwendet, die in der Lage ist, komplexe Bewegungsmuster den entsprechenden Aktivitäten im Logistikalltag zuzuordnen (Palette beladen, einlagern etc.). Somit wird eine Art Aktivitätsprofil der Palette erstellt. »Die Daten liefern wertvolle Erkenntnisse, die Unternehmen dabei unterstützen, Schwachstellen gezielt zu identifizieren und Optimierungspotenziale voll auszuschöpfen. Ein weiterer bedeutender Vorteil kann die vorausschauende Wartung (›Predictive Maintenance‹) sein, die es ermöglicht, potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen, bevor sie überhaupt entstehen«, erklärt Julian Brandt, Projektleiter von Pal2Rec und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie haben die Forschenden intensiv untersucht, welche Sensoren für diese Anwendung geeignet sind. Die Ergebnisse zeigen, dass auch kostengünstige Modelle die Anforderungen erfüllen können, was die Implementierung der Technologie in der Industrie erheblich erleichtert. Das bedeutet: Die Unternehmen können nicht nur von den Vorteilen intelligenter Paletten profitieren, sondern auch von einem wirtschaftlich tragbaren Rahmen.

 

Das Projekt Pal2Rec ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen (FLW) der TU Dortmund und wurde im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 180 000 Euro gefördert. Die bisherigen Ergebnisse sind nicht nur ein Erfolg, sondern auch Ansporn für die Projektpartner, sich um eine Anschlussförderung zu bemühen.

 

Am 25. Februar 2025 findet die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts statt. Interessierte haben die Möglichkeit, sowohl vor Ort als auch online an der Präsentation der Projektergebnisse teilzunehmen und direkt mit Experten aus der Branche zu diskutieren.

 

Zur Anmeldung: https://www.iml.fraunhofer.de/de/veranstaltungen_messen/pal2rec.html

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