ResKriVer

Management von Versorgungsengpässen in Krisensituationen mit KI

Das Forschungsvorhaben

Logo ResKriVer Resiliente Versorgungsnetze in roter Schrift
© Fraunhofer IML

Das Forschungsvorhaben ResKriVer dient

  1.  der frühzeitigen Identifikation und Auflösung von Versorgungsengpässen in Krisen und
  2. dem Aufbau einer transparenten Kommunikation für die Gesellschaft im Falle einer Krise.

Gerade der Ausbruch der Corona-Krise offenbart die Folgen von Krisenereignissen. Weltweit kommt es zu Lieferengpässen, irrationalen Panikkäufen und Unterbrechungen von Transportwegen. Bemerkbar wird dies in lokalen sowie globalen Auswirkungen in den Versorgungsnetzen.

Damit auf Krisen, sich anbahnende Katastrophen oder bevorstehende Risiken reagiert werden kann, müssen Problemsituationen entsprechend erkannt, evaluiert und abstrahiert werden. Nur so kann ein einheitlicher Verarbeitungsmechanismus auf das bestehende Problem angewandt und eine angemessene Reaktion zur Problemlösung in die Wege geleitet werden. Um Risiken, deren Auswirkungen auf die Versorgungsnetze sowie entgegensteuernde effektive Maßnahmen zu identifizieren und zu evaluieren, bedarf es des Einsatzes von innovativen Methoden, welche im Rahmen von ResKriVer erforscht und zusammengetragen werden.

Vorteile und Nutzen für die Anwender

Die gemeinsame Analyse und KI-basierte Simulation von Lieferketten unterstützt insbesondere Unternehmen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) dabei, lieferkettenübergreifend Daten zu erfassen sowie Störungen in der Versorgung mit wichtigen Gütern, Halbfabrikaten und Rohstoffen zu analysieren und zu simulieren.

Grundlage hierfür sind sowohl öffentliche als auch teilweise sensible Informationen der Unternehmen, Informationen über Versorgungsbeziehungen und Hinweise auf disruptive Ereignisse, beispielsweise aus dem Social Media Monitoring.  

Der Nutzen der simulationsbasierten Analyse lässt sich für die Zielgruppen in folgenden Aspekten konkretisieren: 

Dimension

Beschreibung

Bedarfs- und Engpassanalyse 

Identifikation von Bedarfen und Lieferengpässen in einem anpassbaren Monitor für lieferkettenübergreifende Prozesse. 

Produktionskapazitäten 

Vorschläge zur optimalen Nutzung vorhandener Produktionskapazitäten sowie zur Anpassung oder Erweiterung bei Engpässen. 

Bestandsmanagement 

Visualisierung von Bestandsreserven an Knotenpunkten im Liefernetzwerk und Simulation ihrer Verteilung in Krisensituationen. 

Strategische Planung 

Entwicklung alternativer Lieferbeziehungen und Produktionsstrukturen zur Minimierung des Ausfallrisikos in Krisenszenarien. 

 

Zielgruppen: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Unternehmen unterschiedlicher Branchen (insbesondere KRITIS), EU-Kommission im Rahmen der Verteilung von medizinischen Produkten

Nutzen: Gewährleistung der (nationalen) Versorgungssicherheit in Krisen- und Katastrophensituationen, frühzeitige Lagebeurteilung zur Umsetzung von Maßnahmen zur Resilienzsteigerung, sowie Identifikation indirekter Abhängigkeiten und lieferkettenübergreifender Auswirkungen. 

Beispiel einer globalen Krisenauswirkung

© Fraunhofer IML
Am Beispiel des im Juni durch den Corona-Ausbruch verursachten Schiffsstau am Hafen von Yantian, nördlich von Hongkong, überträgt sich sehr gut das Problem von globalen Auswirkungen, die Aufgrund von Krisenereignissen auftreten können. ResKriVer analysiert genau bei solcherlei auftretenden Krisen die Reichweite und Auswirkungen, ermittelt Handlungsalternativen zur Vorbeugung von Lieferengpässen und bewertet diese Alternativen nach ihrem Nutzen.

Konsortium im Forschungsprojekt ResKriVer -Kommunikations- und Informationsplattform für resiliente krisenrelevante Versorgungsnetze

  • Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS)
  • Berliner Feuerwehr
  • Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Condat AG
  • eccenca GmbH
  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML)
  • HFC Human-Factors-Consult GmbH
  • KomRe AG
  • Merantix Labs GmbH
  • Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
  • Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) e.V. 
  • YOUSE GmbH
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