Machbarkeitsstudie und Planung Versorgungszentrum

Machbarkeitsanalyse Versorgungszentrum

Das Paderlog - Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie versorgt derzeitig eine Vielzahl an Einrichtungen mit Artikeln des Gesundheitswesens wie Apotheken- und Medikalartikel, Haushaltswaren und Büroartikel. Insgesamt werden zurzeit ca. 4.100 Betten im Bereich Arzneimittel und ca. 3.300 Betten im Bereich Medikalartikel im Umkreis von Paderborn durch das Paderlog versorgt.

Zielsetzung des Projektes »Machbarkeitsanalyse Versorgungszentrum« war es, zu untersuchen, inwieweit die aktuellen räumlichen Gegebenheiten dafür geeignet sind, auch zukünftig effizient und anforderungsgerecht die Lager- und Logistikanforderungen für die Versorgung der zu beliefernden Häuser zu erfüllen. Hierbei wurde ebenfalls eine mögliche Erweiterung des Gebäudes inkl. einer neuen Anfahrtssituation auf dem Gelände des Paderlog in der Beurteilung berücksichtigt, um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen.

Die Machbarkeitsuntersuchung wies folgendes Vorgehen auf:

• Analyse der Bewegungsdaten aus Sicht der einzelnen Anforderungsstellen.
• Aufnahme der relevanten IST-Prozesse mit dem zugehörigen Ressourcenbedarf sowie den zukünftigen Anforderungen.
• Quantitative und qualitative Bewertung des aktuellen Versorgungszentrums unter Berücksichtigung einer möglichen Erweiterung des Bestandsgebäudes.

Im Ergebnis erarbeitete das Fraunhofer IML eine Entscheidungsgrundlage, inwieweit ein Betrieb am bisherigen Standort des Paderlog weiterhin sinnvoll ist. 

Aufgrund des Vergleichs der unter logistischen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung eines Zukunftsszenarios benötigten Logistikflächen mit den (einschließlich der möglichen Erweiterung) vorhandenen Logistikflächen und den qualitativen kritischen Aspekten ist ein logistisch anforderungsgerechter und zukunftssicherer Betrieb des Paderlog am bestehenden Standort durch das Fraunhofer IML nicht zu empfehlen. Daher sollten mögliche räumliche Alternativen detaillierter betrachtet werden.

Flächendimensionierung und Grobe Bewertung Immobilien

Aufbauend auf den Ausarbeitungen der Machbarkeitsstudie fand eine logistische Grobbewertung von drei möglichen Immobilien statt. Bei Nutzung einer neuen Immobilie wird aus der logistischen Perspektive empfohlen, dort sowohl die Medizin- als auch die Apothekenprodukte zu lagern, zu kommissionieren und zu versenden. Hierdurch ergeben sich folgende positiven Effekte:

• Konsolidierter Transport von einem Standort
• Transportsynergieeffekte, bei einer Harmonisierung/Synchronisierung der Belieferungsrhythmen
• Keine zusätzlichen Abhol-/Konsolidierungsfahrten zwischen 2 Standorten
• Flexiblere Nutzung von Personalressourcen an einem Standort bei gemeinsamen Handling von Medizinprodukten und Apothekenartikeln.

Durch die logistische Grobbewertung konnte eine Empfehlung für eine der drei möglichen Immobilien durch das Fraunhofer IML ausgesprochen werden. Hierbei handelt es sich um ein externes Grundstück mit einer noch zu errichtenden Immobilie, die ausreichende und zukunftsfähige Versorgungskapazitäten für den anforderungsgerechten Betrieb schafft.

Lagerplanung Versorgungszentrum

Ziel des Folgeprojektes »Lagerplanung Versorgungszentrum« war eine Unterstützung des Paderlog im Bereich der Layout- und Prozessplanung des Versorgungszentrums. Um einen anforderungsgerechten Prozessablauf zu gewährleisten, wurden für den logistischen Bereich des Versorgungszentrums (Apothekenartikel und Medikalprodukte) die dazu notwendigen Flächenbedarfe und eine Layoutvariante für die Anordnung der logistischen Flächen, einschließlich einer planerischen Integration von Kommissioniertechniken, erarbeitet. Hierbei wurden auch sich in den letzten Jahren zunehmend verschärfte äußere Rahmenparameter, wie Lieferengpässe, Lagerbedarfe für Pandemie-Artikel oder Personalmangel in die Planung einbezogen.

Im Rahmen des Vorhabens unterstütz das Fraunhofer IML das Paderlog

• bei der Dimensionierung und Verortung der logistischen Lager- und Funktionsflächen im Erdgeschoss der zu errichtenden Immobilie anhand der baulichen Rahmenbedingungen,
• bei der Berücksichtigung von Kommissionier- und Transporttechnik im Rahmen einer Layoutvariante, anhand technischer und räumlicher Vorgaben durch einen Fachplaner und
• bei der Gestaltung der zukünftigen Logistikprozesse, wie Wareneingang, Einlagerung, Kommissionierung und Warenausgang.