Fallwagenkonzept für den OP-Neubau des Zentralklinikum Georgsheil
Die drei bisherigen Klinikstandorte in Aurich, Emden und Norden werden in einem gemeinsamen Zentralklinikum zusammengefasst. Der Neubau des Zentralklinikums erfolgt in Georgsheil, um eine zukunftsweisende und nachhaltige medizinische Versorgung sicherzustellen.
Ziel des Gesamtprojekts war die Erstellung eines Logistikkonzeptes für die Materialversorgung im Neubau des Zentralklinikum Georgsheil. Mit Bezug des Zentralklinikums werden die OP-Bereiche zusammengelegt und es soll ein Materialversorgungskonzept im Rahmen eines Fallwagenkonzeptes für den OP-Bereich erarbeitet werden, welches stabile Prozesse und eine Optimierung der Wechselzeit anstrebt.
Für das zukünftige Fallwagenkonzept wurden zunächst die Grundzüge und die Prozessanforderungen aufgenommen. In einem Neubauprojekt ist ein Fokus auf die zukünftige Verortung des Fallwagenlagers zu legen, damit die Versorgungssicherheit mit geringen Transport-Reaktionszeiten gewährleistet werden kann. In einem Fallwagenlager wird das Sterilgut sowie das Verbrauchsmaterial gelagert. Da im Fallwagenlager das Sterilgutlager beinhaltet ist, besteht eine enge Wechselwirkung sowohl zum OP-Bereich als auch zur AEMP. Auf Basis der Prozessanforderungen wurden verschiedene Optionen zur Verortung des Fallwagenlagers (im OP-Bereich / in der AEMP) sowie die Anbindung zum OP-Bereich und zur AEMP (reiner Aufzug / separater Schleusenprozess) dargestellt. Die verschiedenen Varianten wurden hinsichtlich des Flächen-, Transport und Personalbedarfs ausgewiesen, so dass eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Verortung des Fallwagenlagers vorlag.
Auf Basis der Verortung wurde ein SOLL-Prozess für den Fallwagenkreislauf definiert und die Anforderungen an die Fallwagensoftware prozessual abgeleitet.
Für eine optimale Gestaltung der Materialversorgung des OP-Bereichs erarbeitete das Fraunhofer IML ein ganzheitliches Fallwagenkonzept, welches sowohl eine direkte Anbindung zur AEMP als auch zum OP-Bereich beinhaltet sowie eine Wechselzeitreduktion im OP-Bereich anstrebt. Durch die Verortung des Fallwagenlagers können Transportprozesse reduziert und die Versorgungssicherheit für den OP-Bereich – auch bei kurzfristigen Materialbedarfen – gewährleistet werden. Die sich hieraus ableitenden Flächenbedarfe und Raumanforderungen wurden für den Neubau des Zentralklinikum Georgsheil berücksichtigt.