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Der Aufbau von Unit Load Devices (ULD) erfolgt heute noch weitestgehend manuell- Notwendige Informationen für den Aufbau können häufig erst beim Eingang in das eigene Lager geprüft und für die weitere Planung verwendet werden.
AR ermöglicht die Anreicherung der Realität mit virtuellen Inhalten. Durch die Nutzung von Kameras, Sensoren und Displays können dem Anwender virtuelle Aspekte zu realen Situationen eingeblendet werden. Die eingeblendeten virtuellen Objekte passen sich kontinuierlich dem aktuellen Standpunkt des Betrachters an, sodass es zu einer Verschmelzung der Realität und der Virtualität kommt.
Im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Personal bietet die Nutzung von AR die Möglichkeit, das Training effizienter und effektiver zu gestalten. Neben reinem Theorie- und Anschauungsunterricht können bereits während der Schulung Handgriffe und Tätigkeiten durch den „Muscle-Memory-Effekt“ besser verinnerlicht werden. In Verbindung mit Serious Gaming lässt sich dieser Effekt weiter steigern.
Ebenso bietet eine digitale Anwendung gegenüber einer analogen Schulung die Möglichkeit, das Training mit dem AR-System in mehreren Sprachen durchzuführen, sodass dadurch ein größerer potenzieller Arbeitnehmerkreis angesprochen wird.
Für Schulungen im Bereich des ULD-Aufbaus kann AR-Technologie in folgenden Bereichen eingesetzt werden:
Aktuell erfolgt die Kontrolle der Kontur einer aufgebauten ULD mittels eines entsprechenden Konturrahmens, welcher über die ULD gezogen wird. Sollten bei der Überprüfung Mängel sichtbar werden, muss ggf. der gesamte Aufbauprozess wiederholt werden, was zu Verzögerungen in der Abfertigung führen kann.
AR bietet die Möglichkeit, jederzeit die Einhaltung der Kontur zu kontrollieren, indem ein virtuelles Raster über die Aufbaustation gelegt wird, auf der die ULD aufgebaut ist. So können Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden.
Um den gesamten Build-Up Prozess zu digitalisieren, reicht es nicht, nur mit dem Aufbauprozess den letzten Schritt zu betrachten. Der Aufbauprozess ist in drei generelle Phasen aufteilen:
In der ersten Phase müssen mittels Kamera- und Sensortechniken die Maße, Gewicht und Material der jeweiligen Sendungen für jedes einzelne Packstück auf Piece Level erfasst werden. Gemeinsam mit den Handlingeigenschaften entsteht so ein virtueller, digitaler Zwilling, welcher für die weitere Planung notwendig ist.
Die Daten werden in einem zweiten Schritt genutzt, um mittels eines Algorithmus, der anhand der individuellen Eigenschaften und der vorgegebenen Kontur der ULD ein Packmuster generiert. Dadurch erhält man am Ende der zweiten Phase die Ladungsfolge und Zusammenstellung einer optimal bepackten ULD-Einheit gemäß Hüllgeometrie des Flugzeugs.
In der dritten Phase wird die vorher berechnete optimale ULD auf eine AR-Datenbrille übertragen, sodass der Mitarbeiter die berechnete optimale Anordnung der Pakete über AR sehen kann. Nun kann die berechnete ULD-Einheit anhand von Step-by-Step Anweisungen durch den Lagerarbeiter in der Realität nachgebildet werden. Eine Konturkontrolle kann entfallen, wenn softwareseitig sichergestellt ist, dass die Packstücke wirklich nur an der vorgesehenen Stelle platziert wurden bevor die nächste Anweisung erscheint.