Nachhaltigkeit und ökologische Bewertungen von Geschäftsprozessen werden zunehmend wichtiger. Insbesondere im Bereich der Planung und Optimierung der Transportlogistik und Tourenplanung sind die ökologischen Auswirkungen entscheidende Treiber.
In enger Zusammenarbeit mit der Remondis Olpe GmbH hat das Fraunhofer IML ein Projekt durchgeführt, das sich der kundenindividuellen ökologischen Bewertung (CO2e) von Leerungstouren mit mehreren Kunden widmete. Das Ziel war es, eine detaillierte Ist-Analyse der CO2e-Emissionen der Touren durchzuführen und diese auf einzelne Kunden einer Tour zu allokieren.
Das Vorgehen basiert auf der Verwendung von historischen Realdaten. Zunächst erfolgte die Datenaufnahme, Aufbereitung und Validierung von Sensordaten der Flotten-Management-Schnittstelle (FMS) der eingesetzten Fahrzeuge. Auf Grundlage dieser Daten wurde die Ist-Situation logistisch und emissionsbezogen abgebildet. Dabei wurden Leerungstouren mit mehreren unterschiedlichen Kunden detailliert analysiert und die ökologischen Auswirkungen erfasst.
Darauf aufbauend wurden verschiedene CO2e-Allokationsmethoden erprobt. Die Anwendung und Analyse der Ergebnisse sowie der Vergleich der Allokationsmethoden waren die nächsten Schritte im Projekt. Durch diesen Vergleich konnten Vor- und Nachteile der Allokationsmethoden identifiziert und die Ergebnisse auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden.
Das Ergebnis ist ein Modell entsprechend einer Allokation der Treibstoffverbräuche von Sammeltouren gemäß ISO 14083 auf die einzelnen Kunden einer Tour. Dadurch wird eine kundenindividuelle Zuordnung von CO2e-Emissionen bei Touren mit mehreren Kunden ermöglicht. Unternehmen erhalten somit nicht nur eine detaillierte Einsicht in die ökologischen Auswirkungen ihrer Logistikprozesse, sondern auch die Möglichkeit, gezielt Maßnahmen zur Optimierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu ergreifen.